Gelsenkirchen. . Im Halbfinale treffen die A-Junioren des FC Schalke 04 auf den FC Barcelona. „Das ist im Moment die weltbeste U 19“, sagt Trainer Norbert Elgert. „Wir haben eine kleine Chance.“ Die Chancen, dass der Coach Marvin Friedrich und Leroy Sané nach Nyon mitnehmen kann, stehen gut.

Ja, die Nachwuchs-Abteilung des FC Schalke 04 ist in diesen Tagen weitaus mehr als ein Mitläufer des Fußball-Bundesligisten. Sie darf sich am Dienstagnachmittag sogar im Medienzentrum der Veltins-Arena ausbreiten: Oliver Ruhnert, der Direktor der Knappenschmiede, sowie Norbert Elgert und Pascal Itter, der Trainer und der Kapitän der A-Junioren, sitzen auf dem Podium – und Cheftrainer Jens Keller sowie Manager Horst Heldt in der letzten (Zuschauer-)Reihe.

Die U 19 der Königsblauen steht im Halbfinale der Youth League, der Champions League für A-Junioren, und trifft dort am Freitag (11. April, 16.30 Uhr) im schweizerischen Nyon auf den FC Barcelona. „Das ist eine schöne Herausforderung, aber auch eine große“, sagt Norbert Elgert. „Wir sind durchaus optimistisch, dürfen aber keine Traumtänzer sein. Barcelona ist im Moment die weltbeste U 19. Wir haben eine kleine Chance. Die hatten wir in Chelsea auch.“ Und in London gewannen die Schalker ihr Viertelfinale am 16. März mit 3:1.

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Youth League, Bundesliga, DFB-Junioren-Vereinspokal und Westfalenpokal

Es ist das Normalste der Welt: Norbert Elgert hat sich trotz des Stresses – er spielt mit seinem Team in vier Wettbewerben und könnte 2014 die Youth League, die Deutsche Meisterschaft, den DFB-Junioren-Vereinspokal und den Westfalenpokal gewinnen – akribisch auf die Katalanen vorbereitet. „Die sind gespickt mit herausragenden Einzelspielern“, erzählt er und nennt deren bisheriges Youth-League-Torverhältnis – 28:8. Aber der Fußball-Lehrer ist nicht bereit, den Kontrahenten denn gleich in den siebten Himmel zu heben. „Auch wir haben sehr gute Einzelspieler und sind in der Lage, selbst guten Fußball zu spielen“, erklärt der 57-Jährige.

Auf dem Weg ins mögliche Endspiel, das am Montag um 16.30 Uhr ebenfalls in Nyon ausgetragen wird, kann Norbert Elgert voraussichtlich auch auf Marvin Friedrich und Leroy Sané zurückgreifen, die zuletzt wegen der langen Verletztenliste der Profis bei Jens Keller mittrainiert und auch schon im Kader gestanden haben. „Ich bin inzwischen optimistisch, dass beide dabei sein können. Es wäre schön, wenn die Mannschaft das, was sie angefangen hat, auch zu Ende bringen dürfte“, formuliert der Schalker U-19-Coach. „Aber ich kenne die Priorität eines Bundesliga-Klubs. Sollte einer ernsthaft gebraucht werden, stehe ich natürlich dahinter.“

Thilo Kehrers Verletzung ist nicht so schlimm, wie zunächst befürchtet

Diese Mannschaft, die Norbert Elgert fast liebevoll betreut, hat auch deshalb eine besondere Qualität, weil sie ein eingeschworener Haufen ist, der das Vereinsmotto „Wir leben dich“ verinnerlicht hat. Deshalb ist der Trainer auch traurig, dass ihm Adis Omerbasic (Kreuzbandriss) und Aydin Hrustic (Leisten-Probleme) nicht zur Verfügung stehen werden. Besser sieht es indes bei Thilo Kehrer aus, der sich am Samstag beim Bundesliga-Sieg in Düsseldorf (3:0) verletzt hat und bei dem zunächst sogar ein Oberarm-Bruch befürchtet worden ist. „Es ist aber nicht ganz so schlimm, so dass wir eine Chance sehen, dass Thilo in Nyon dabei sein kann“, erklärt Trainer Norbert Elgert, der auch Torwart Janik Schilder nach dessen hartnäckiger Magen-Darm-Grippe wieder in sein Aufgebot aufnehmen kann.

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Der Kapitän dieses eingeschworenen Haufens ist Pascal Itter, der auch schon mit einem Profi-Vertrag bis 2017 ausgestattet ist. Der 19-Jährige, der im nordhessischen Schwalmstadt geboren und im vergangenen Jahr vom 1. FC Nürnberg gekommen ist, kann der Meinung seines Trainers zwar folgen, gegen den FC Barcelona der Außenseiter zu sein. „Aber wir haben einen Super-Lauf und sind top drauf“, sagt Pascal Itter – noch gezeichnet von einem blauen Auge, das er sich am 30. März bei einem Zweikampf im Pokal-Halbfinale bei Hannover 96 zugezogen hat.

Die Schalker U 19 ist viel besser drauf, als zu Beginn dieser Saison erwartet werden konnte. Und das ist ein Ergebnis der Arbeit Norbert Elgerts. „Er hat unheimlich großes Vertrauen in jeden unserer Spieler“, meint Pascal Itter, der auf dem Podium auch schon eine Einsatzgarantie seines Trainers erhält. „Er kann sagen, was er will. Er spielt sowieso“, erklärt Norbert Elgert. Und die hohe Belastung juckt den Kapitän auch nicht so sehr. „Das macht ja Spaß, da nimmt man das gerne in Kauf“, sagt Pascal Itter.