Nürnberg. Mit Glück und Geschick holte der FC Schalke 04 im letzten Spiel der Hinrunde einen Punkt beim noch sieglosen 1. FC Nürnberg. Torwart Ralf Fährmann rettete mit mehreren Glanzparaden das 0:0. Die Schalker Mannschaft in der Einzelkritik.

Noten von 2,5 bis 5: Kommentieren Sie die Leistungen der Schalker Spieler im letzten Hinrundenspiel beim 1. FC Nürnberg.

Die Schalker in der Einzelkritik

Ralf Fährmann: Er ist der größte Gewinner der Hinrunde. Der Torwart überzeugte auch im letzten Spiel der Hinrunde und geht als klare Nummer 1 in die Rückrunde. In Pflichtspielen ist er seit 315 Minuten ohne Gegentor. Schon in der vierten Minute verhinderte der Keeper mit einer starken Parade gegen den freistehenden Hiroshi Kiyotake ein Gegentor. Später stand er bei den Versuchen von Makoto Hasebe (32.), Daniel Ginczek (40.) und Josip Drmic (55.) richtig. In einer Szene hatte er Glück: Vor Per Nilssons Lattenkopfball erwischte er die Freistoßflanke nicht (76.).

Note: 2,5

Atsuto Uchida: Der Rechtsverteidiger kehrte für Tim Hoogland in die Schalker Mannschaft zurück. Er lieferte nicht sein bestes Spiel ab, blieb vor allem in der Nürnberger Hälfte immer wieder hängen. Allerdings hielt er seine Seite deutlich besser als sein Pendant Sead Kolasinac.

Note: 3,5

Joel Matip: Ein geordneter Spielaufbau stand diesmal offenbar nicht auf seinem Aufgabenzettel. Die Vorgabe lautete wohl: In der eigenen Hälfte bleiben und den Ball lang nach vorn schlagen - ob er nun ankommt oder nicht... Meist kam der Ball nicht an. In der Viererkette war er der konzentrierteste Schalker, verursachte aber auch einige der vielen Nürnberger Ecken.

Note: 3,5

Felipe Santana: Ja, auch diesmal passte er den Ball meist unkontrolliert ins Nirgendwo. Ja, auch diesmal fing er sich deshalb oft einen Anpfiff seiner Mitspieler ein. Ja, auch diesmal stand der Ex-Dortmunder nicht immer richtig. Wie er aber im Vollsprint in der 63. Minute Josip Drmic im eigenen Strafraum den Ball vom Fuß grätschte und so ein Kontertor verhinderte, war große Klasse. Gerade in der Schlussphase war er ein wichtiger Stabilisator seines Teams.

Note: 3,5

Sead Kolasinac: Im Kampfspiel in Nürnberg waren nicht die filigransten Schalker gefragt - sondern Typen wie Kolasinac. Der hing sich auch rein, verlor Josip Drmic aber immer wieder aus den Augen. Der Nürnberger Rechtsaußen wurde zum gefährlichsten Spieler seines Teams. Unnötig: In der 17. Minute brachte er seinen Torwart Ralf Fährmann mit einem Risikorückpass in Bedrängnis.

Note: 5

Roman Neustädter: Er führte die ersatzgeschwächte Schalker Mannschaft als Kapitän aufs Feld, war aber nicht immer ein Führungsspieler - denn dazu fehlten ihm die nötige Aggressivität und oft die Körpersprache. Als Doppelpasspartner war er an diesem Tag nicht zu gebrauchen, immerhin wagte er einen Fernschuss, der aber knapp über das Tor flog (42.).

Note: 4

Jermaine Jones: Der defensive Mittelfeldspieler rückte für den angeschlagenen Kevin-Prince Boateng in die königsblaue Anfangsformation und fügte sich mit einem Patzer der Marke "Was bitte war das denn?" ein: In der 10. Minute grätschte er den Ball in den Lauf von Daniel Ginczek - und der lief direkt allein aufs Schalker Tor zu. Erst nach 25 Minuten fing sich der US-Nationalspieler und vergab die beste Schalker Chance im ersten Durchgang, als er den Ball am langen Eck vorbeischoss (29.). Auch nach dem Wechsel kämpferisch stark, allerdings gelang es ihm nicht, das Spiel schnell zu machen.

Note: 4

Jefferson Farfan: Nürnbergs Trainer Gertjan Verbeek hatte seine Mannschaft perfekt auf die Schalker Taktik vorbereitet. Der "Club" verhinderte einfach nur die Pässe auf Jefferson Farfan - und schon war Schalke ganz lange lahmgelegt. Erst in der 52. Minute drang Farfan erstmals bis an die Grundlinie vor. Gefährlich tauchte der Peruaner aber erst kurz vor Schluss vor dem Tor auf. Zuerst verpasste er die scharfe Flanke von Sead Kolasinac knapp (82.), dann lenkte Torwart Raphael Schäfer seinen Freistoß noch mit den Fingerspitzen zur Ecke (84.).

Note: 4

Max Meyer (bis 90.+1 Minute): Wenn einer am Anfang etwas Spiellaune zeigte, dann war es der 18-jährige Spielmacher. Ein Haken hier, ein Hackentrick da - das sah gar nicht schlecht aus. Nach 15 Minuten verlor er aber die Linie, blieb mit seinen Dribblings hängen und bekam kaum noch den Ball. Erst nach der Pause wurde er wieder etwas besser, hatte mit seinen Pässen aber wenig Glück.

Note: 4

Christian Fuchs (bis 31.): Erneut vertrat er den verletzten Julian Draxler in der Offensive. Zwei ordentliche Flanken - eine mit dem schwachen rechten (21.), eine mit dem starken linken Fuß (25.): Das ist die magere Bilanz des Österreichers. In der Defensive stand er nur staunend daneben, als Kiyotake in der 23. Minute aufs Tor schoss - und das Außennetz traf. In der 31. Minute musste er wegen einer Knieverletzung raus.

Note: 4,5

Adam Szalai (bis 70.): Wieder ein undankbares Spiel für den Stürmer. Denn er bekam nur in den seltensten Fällen den Ball in verwertbarer Höhe zugespielt. Deshalb kam er zu wenig guten Szenen in der Nürnberger Spielhälfte und rannte meist nur dem Ball hinterher. Das muss sehr frustrierend gewesen sein.

Note: 5

Leon Goretzka (ab 31.): Er ersetzte den verletzten Christian Fuchs auf der linken Seite - das ist so gar nicht die Position des 18-jährigen Ex-Bochumers, der zuletzt auch noch lange gefehlt hatte. Deshalb kamen keine Wunderdinge vom Supertalent - aber die erwartete auch keiner. Seine Querpässe kamen meist an, allerdings schenkte er den Ball zu oft ab.

Note: 4

Chinedu Obasi (ab 70.): Er kam für Adam Szalai. Ohne Note

Kyriakos Papadopoulos (ab 90.+1): Er kam für Max Meyer. Ohne Note