Gelsenkirchen. . Der Nigerianer Chinedu Obasi ist zurück im Mannschaftstraining des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04. „Ich freue mich riesig, dass ich den nächsten Schritt gemacht habe“, sagte er nach der Einheit am Dienstag. Christian Clemens und Kyriakos Papadopoulos trainierten indes alleine.

Auf dem Haupttrainingsplatz am Ernst-Kuzorra-Weg arbeiten die angeschlagenen Christian Clemens und Kyriakos Papadopoulos mit Ruwen Faller und Henrik Kuchno. Mit den beiden Athletik-Trainern hat ein anderer Mann des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten auch reichlich geschuftet. An diesem Dienstagvormittag aber ist er da, wo er sein will: beim Mannschaftstraining, das im Parkstadion stattfindet. Und als das vorbei ist, strahlt Chinedu Obasi. „Ich freue mich riesig, dass ich den nächsten Schritt gemacht habe“, sagt er.

Rückblick: Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika erlitt der Nigerianer eine Stressfraktur des linken Schienbeins – und seitdem plagten ihn Schmerzen, auch, als er in der Winterpause 2011/12 von der TSG 1899 Hoffenheim zu den Königsblauen kam. „Ich habe mir immer ans Schienbein gefasst“, erzählt er. Und so brachte er bei seinen seltenen Einsätzen auch nicht die Leistung, die sich die Königsblauen erwartet hatten.

Operation im Mai in den USA

Was tun? Im Mai dieses Jahres flog Chinedu Obasi zu Dr. Bert Mandelbaum in die USA und ließ sich erneut am linken Schienbein operieren: Der kleine Nagel wurde entfernt und durch einen größeren ersetzt. Mehr Stabilität also. „Das war die wichtigste Entscheidung. Es ist auch ein Stück aus meinem Hüftknochen eingesetzt worden“, erklärt Schalkes Nummer 19. „Seitdem fühle ich mich von Tag zu Tag besser.“ Und wer Chinedu Obasi am Dienstagvormittag gesehen hat, hat nicht die geringsten Zweifel: Schnell ist er, trickreich ist er, ohne Angst geht er in die Zweikämpfe – und er scheint das alles sehr zu genießen. „Ich habe viel gearbeitet, viel Kraft- und Ausdauertraining gemacht, damit ich wieder auf dem Platz stehen kann“, sagt der 27-Jährige, dessen Vertrag auf Schalke bis 2015 läuft. „Aber es ist jetzt natürlich wieder etwas anderes. Ein, zwei Wochen wird es noch dauern, bis ich wieder alles machen kann.“

Es ist nicht verwunderlich, dass die vergangenen Monate für Chinedu Obasi nicht immer leicht waren. „Ich habe mich auch manchmal gefragt, warum immer ich verletzt bin“, sagt der Silbermedaillen-Gewinner von den Olympischen Spielen 2008 in Peking, der sein bislang letztes Bundesliga-Spiel für den FC Schalke 04 am 16. März bestritten hat, bei der 0:3-Niederlage beim 1. FC Nürnberg – mit Schmerzen.

Intensität in der Winterpause erhöhen

Und wann folgt nun die 15. Bundesliga-Partie für die Königsblauen? „Ich muss erst einmal wieder in den Rhythmus kommen“, erzählt Chinedu Obasi. „Ich werde mich jetzt Woche für Woche anbieten. Und ich versuche jeden Tag zu zeigen, dass ich wieder der Obasi von Hoffenheim bin.“

Ein nicht unwichtiger Faktor auf dem Weg zurück ist für den 21-maligen Nationalspieler Nigerias, dass er sich zurzeit sehr wohl fühlt. „Alle versuchen, mir zu helfen“, sagt er und will sich auch gar nicht auf einen Termin festlegen, wann er erstmals wieder zum Einsatz kommen wird. „Ich würde gerne auch in der U 23 spielen, aber das darf ich ja nicht, weil ich kein EU-Ausländer bin“, erklärt der Westafrikaner. Jedenfalls blickt Chinedu Obasi schon einmal auf die Winterpause und somit auch auf das Trainingslager in Katar. „Da kann ich dann noch mehr trainieren“, sagt er und wünscht sich, die Rückrunde ohne Verletzungen zu überstehen. „Dann“, betont er, „ist für mich alles möglich.“