Gelsenkirchen. . Der Routinier des FC Schalke 04 verletzte sich am Mittwoch und humpelte vom Rasen. Trainer Jens Keller weiß ob der vielen Offensiv-Probleme kaum noch Rat. „Hätte ich gewusst, dass es so ist“, flachste er, „hätte ich zwei Wochen mittrainiert und mitgespielt.“

So langsam wird es problematisch: Die Offensiv-Abteilung des FC Schalke 04 besteht vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (15 Uhr/live in unserem Ticker) bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig nur noch aus einem Spieler: Ungarns Ádám Szalai, der allerdings beim Training am Mittwochnachmittag noch fehlte – ebenso wie Christian Fuchs, Atsuto Uchida und Jung-Profi Kaan Ayhan nach ihren Länderspiel-Einsätzen.

Da sich Chinedu Obasi nach seiner Schienbein-Operation noch im Aufbau befindet und fleißig mit den Athletik-Trainern Henrik Kuchno und Ruwen Faller schuftet, aber für einen Einsatz noch nicht in Frage kommt, hat Jens Keller bekanntlich am Dienstag auch Gerald Asamoah zurück in den Profi-Kader beordert. Doch der ehemalige Nationalspieler, der Ein-Mann-Sturm des Schalker Regionalliga-Teams, hat sich am Mittwoch auch in die Verletztenliste eingetragen. Schon beim Aufwärmen zwickte es in der rechten Wade. Er ließ sich behandeln und versuchte dann auch noch einmal, einen Pass zu spielen. Es tat aber zu weh, und um 16.18 Uhr humpelte der 35-Jährige vom Rasen. „Wahnsinn!“, sagte Jens Keller, er flachste allerdings auch: „Hätte ich gewusst, dass es so ist, hätte ich zwei Wochen mittrainiert und mitgespielt.“

Was nun? Zunächst einmal hoffen die Verantwortlichen der Königsblauen, dass die Verletzung Gerald Asamoahs nicht so schlimm ist und dieser als Alternative am Samstag nicht ausfallen wird. „Wir haben schon die ganze Zeit überlegt, ob wir uns einen bauen können“, erzählte Jens Keller mit einem Grinsen am Mittwochabend. Diese Baumaßnahmen scheitern unter anderem daran, dass sich zum Beispiel in der U 23 außer Gerald Asamoah wohl kein Stürmer befindet, der Bundesliga-Ansprüchen gerecht werden könnte. Zumal Spieler wie Patrick Schmidt oder Philip Türpitz ja nicht einmal bei U-23-Trainer Bernhard Trares in Liga Nummer vier erste Wahl sind. Und Lars Unnerstall, Torwart Nummer drei der Königsblauen, der beim Trainingsspiel mitwirkte, einen Assist-Punkt sammelte und sogar einen Hackentrick präsentierte, wird die Offensiv-Probleme auch nicht lösen können.

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Christian Clemens als Stoßstürmer?

Möglichkeiten für alle Eventualitäten muss Jens Keller, der seine beiden deutschen Nationalspieler Be­nedikt Höwedes und Julian Draxler gesund und munter beim Mittwochtraining erleben durfte und sich auch um seine zuletzt Knie-Kranken Marco Höger und Sead Kolasinac keine Sorgen zu machen braucht, also in seinem Feldspieler-Aufgebot suchen. Nicht nur für Samstag, sondern auch fürs Champions-League-Spiel am Dienstag gegen den FC Chelsea (20.45 Uhr/live in unserem Ticker) und womöglich das Revierderby am 26. Oktober gegen Borussia Dortmund. Christian Clemens zum Beispiel als Stoßstürmer? Der ehemalige Kölner schmunzelte. „Wenn der Trainer mich bringt“, sagte der 22-Jährige, „spiele ich da. Aber ich hoffe, dass es bei Asa nicht so schlimm ist.“

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Zwei Einheiten stehen vor der Fahrt nach Braunschweig noch auf dem Programm, am Donnerstag um 10 Uhr und am Freitag um 12 Uhr. Zeit also auch, dass sich die angespannte Personalsituation etwas lockert. „Das ist schon bitter: Uns gehen in der Offensive die Spieler aus“, sagte Christian Clemens nach dem Training am Mittwoch, stellte dann aber auch unmissverständlich klar, dass es am Ziel für die Partie im Eintracht-Stadion nichts zu rütteln gibt. „Gerade für die Braunschweiger als Aufsteiger ist Schalke etwas Besonderes“, sagte er. „Wir sind auf ein heißes Spiel eingestellt. Aber wir fahren dahin, um drei Punkte zu holen. Das ist unser Anspruch, und dafür werden wir alles geben.“