Gelsenkirchen. Schalkes Stürmer Jefferson Farfan fand nach dem Laktattest und dem Auslaufen nur noch ein Wort: „Kaputt.“ Die sportlichen Verantwortlichen kennen kein Pardon mit ihrem Personal und Trainer Jens Keller erwartet viel von seinen Kronjuwelen im Mittelfeld.
Auch auf Schalke haben die Fußball-Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt. Und der floss reichlich im Montagstraining. Cheftrainer Jens Keller fühlt sich momentan wie der Vorsitzende eines Empfangs-Komitees, jeden Tag begrüßt er weitere Mitspieler.
Am Montag sind Jefferson Farfán, Joel Matip, Christian Fuchs, Tranquillo Barnetta und Teemu Pukki wieder eingestiegen. Den Haupt-Trainingsplatz sahen sie allerdings nur kurz. Zuvor stand für sie, wie für die Sonntags-Heimkehrer Roman Neustädter, Benedikt Höwedes, Sead Kolasinac, Christian Clemens und Julian Draxler erst einmal der Laktattest auf dem Programm.
Rund 40 Minuten inklusive Auslaufen dauerte der 8,4 Kilometer lange Morgenspaß. Anschließend ging es zurück zum Haupttraining. Als Jefferson Farfán, erwiesenermaßen kein Freund von ausgedehnten Konditionsübungen, anschließend die Treppen zu den Umkleiden hochschlich, hatte er nur ein Wort übrig, aber dies immerhin auf Deutsch: „Kaputt“, meinte der Peruaner. Und Michel Bastos, der den Vormittag am Ball verbracht hatte, machte eine eindeutige Handbewegung, die einen abgeschnittenen Kopf andeutete. Was auf das gleiche herauskam.
„Wir sind hier nicht im Kindergarten, das hier ist harte Vorbereitung“
Aber die sportlichen Verantwortlichen kennen momentan kein Pardon mit ihrem Personal, was zur Zeit an Kondition gebolzt wird, soll sich im Verlauf einer langen anstrengenden Saison in Erfolge auszahlen. „Wir sind hier nicht im Kindergarten und machen auch keinen Ausflug ins Phantasialand, das hier ist harte Vorbereitung“, gibt sich Jens Keller resolut.
Neue Saison für S04
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Was im Training auffällt: Die Einheiten sind schnell und intensiv, die Kommandos des Trainerteams knapp, aber deutlich, das Tempo wird ständig hochgehalten. Übungseinheiten, wo ein halbes Dutzend Akteure als Vorturner dienten, während der Rest des Kaders interessiert herumstand und zuschaute (doch, dies hat es gegeben!), scheinen der Vergangenheit anzugehören. Es ist gewaltig Zug hineingekommen, nicht wenige verbinden die Luftveränderung mit dem neuen Assistenten Peter Hermann.
Und dennoch wird viel gelacht und gescherzt während der Einheiten, die Mannschaft scheint in Vorfreude auf die Saison. „Die Stimmung war auch schon letzte Saison gut, nur wurde von außen ein anderes Bild hineintransportiert“, sieht Keller keine große Veränderung im Binnenleben.
Max Meyer ist mit der Schule fertig, diesen Stress ist er nun los, so dass er sich ganz auf Fußball konzentrieren kann.“ Und Neuzugang Goretzka? „Der hat ja bei seiner Einwechselung im Testspiel gleich angedeutet, welches Potenzial in ihm steckt. Aber jetzt muss er sich erst einmal an das Tempo gewöhnen. Es ist nämlich ein großer Unterschied, ob ich in der Zweiten Liga glänze oder in der Bundesliga auflaufe.“
Wer sich letztendlich auf welcher Position durchsetzt, ob Neuzugang Christian Clemens auf der linken oder doch eher auf der rechten Seite dringender zu gebrauchen ist, darüber entscheiden die nächsten Tage und Wochen. „Wir haben ja schließlich noch unsere Vorbereitungsspiele, alles ist möglich“, meint Keller zum Abschluss und schaut beim Abgang zufrieden drein. Endlich hat er viele Möglichkeiten, jetzt gilt es, diese zu einer Elf zu komponieren.
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