Kleve. Das magere 1:0 im Testspiel gegen eine Amateurauswahl durch ein Tor von Klaas-Jan Huntelaar bietet wenig Erkenntnisse für Schalke-Trainer Jens Keller. Adam Szalai feierte vor 4000 Zuschauern sein Debüt bei den Königsblauen und gab staunend zu: „Das ist schon der Wahnsinn.“
Es war nur ein Freundschaftsspiel auf dem Dorf, der Gegner lediglich eine Auswahl von Amateurkickern aus Orten wie Deisenhofen, Bad Vilbel und Gladbeck-Zweckel. Doch spätestens nach dem Abpfiff wusste Adam Szalai, worauf er sich eingelassen hatte. Kreischende Kinder vor der Kabine, die für ein Autogramm oder – noch besser – das verschwitzte Trikot des neuen Stürmers aus Mainz wohl auch Zäune eingerissen hätten. Drängelnde Fernsehteams, die jeden Fetzen aus seinem Mund in die weite Welt trugen. Und das alles nach einem mühsamen, größtenteils sogar langweiligen 1:0 im ersten Testkick des FC Schalke 04 gegen die von Eurofighter Olaf Thon betreute Truppe eines S04-Sponsors. „Das ist schon der Wahnsinn“, gab Szalai staunend zu.
Santana und Szalai waren die Schalker Attraktionen
4 000 Zuschauer in Kleve sorgten für einen schönen Rahmen beim ersten öffentlichen Aufgalopp des 8,5-Millionen-Euro-Stürmers aus Mainz. Er und Felipe Santana waren die Attraktionen in der etwas besseren Nachwuchsauswahl, die Trainer Jens Keller da am Freitagabend auf den Rasen schickte. Mit Tim Hoogland und dem später eingewechselten Philipp Hofmann waren zwar zwei weitere Zugänge am Ball, aber als Rückkehrer aus Stuttgart beziehungsweise Paderborn nicht zum ersten Mal im Schalker Trikot.
Aushilfskapitän Klaas-Jan Huntelaar war es schließlich nach einer sehenswerten Kombination über Szalai und Jugendspieler Tim Bodenröder vorbehalten, in der 20. Minute den Sieg für den Bundesligisten herauszuschießen. Ob der Niederländer auch bei anspruchsvolleren Gegnern so mit seinem neuen Sturmpartner harmonieren kann, werden erst die nächsten Wochen zeigen. „Mein Ziel ist es, so oft wie möglich auf dem Platz zu stehen, aber es ist nicht meine Aufgabe zu sagen, wer wo spielt. Ich bin erst einmal froh, bei einem Verein wie Schalke spielen zu dürfen, das ist eine Ehre und schließlich nicht jedem Fußballer vergönnt“, sagte Szalai und fügte bescheiden hinzu: „Von einem Spieler wie Klaas-Jan kann ich noch sehr viel lernen.“
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Nach 55 Minuten war für ihn Schluss. Bereits zehn Minuten eher durfte Santana duschen gehen. Im Gegensatz zu früheren Spielern, die von Borussia Dortmund zum FC Schalke gewechselt waren, musste sich der Brasilianer keinerlei abfällige Sprüche gefallen lassen. Im Gegenteil, nach seinem ersten Auftritt im königsblauen Trikot wurde Santana von den Fans so gefeiert, als ob er schon ewig auf Schalke spielen würde. „Natürlich ist es mir schwer gefallen, einen Verein wie Borussia Dortmund zu verlassen. Ich hatte dort eine schöne Zeit und habe Titel geholt, aber jetzt bin ich hier bei Schalke, wo ich mir mehr Spielzeit erhoffe“, sagte Santana.
Keller war zufrieden mit den Neuerwerbungen
Das dürfte der Fall sein. Trainer Keller jedenfalls war mit den beiden Neuerwerbungen zufrieden – auch wenn sie diesmal noch kaum gefordert wurden. „Felipe und Adam haben einen guten Eindruck gemacht. Die gesamte Truppe hat sich ordentlich bewegt, wenn man auch bedenkt, dass wir erst eine Trainingseinheit hinter uns und noch morgens einen Leistungstest absolviert haben“, sagte Keller.
Ergo Nationalmannschaft - FC Schalke 04 0:1 (0:1)
Tore: 0:1 Klaas-Jan Huntelaar (20.)
FC Schalke 04: Unnerstall (46. Fährmann) - Hoogland (55. Friedrich), Ayhan, Santana (46. Erdmann), Max - Klingenburg, Höger - Bodenröder, Szalai (55. Sobottka), Meyer (46. Itter) - Huntelaar (46. Hofmann).
Zuschauer: 4000