Gelsenkirchen. . Schalke geht nicht nur mit neuen Spielern in die neue Saison. Sondern auch mit einem neuen Trikot in Grün. Am Donnerstag bittet Trainer Jens Keller zum ersten Training. Die Wunschspieler Leon Goretzka, Sascha Riether und Adam Szalai fehlen - noch.

Es hat in der Bundesliga schon allerhand bunte Vögel gegeben. Der Hamburger SV etwa spielte zu den aktiven Zeiten von Felix Magath, also in den 80ern, tatsächlich mal in Rosa. Die schrillste aller Farbkombinationen lieferte der VfL Bochum, der seine Spieler in den 90er-Jahren in ein Gewand zwängte, das man mit viel Wohlwollen als regenbogenfarben beschreiben konnte. Und selbst hanseatisch-nüchterne Kaufleute wie die Männer von Werder Bremen warfen Anfang der 70er-Jahre einmal ihr traditionelles Grün über Bord: Werder war damals fast pleite, die Stadt half dem Klub aus der Patsche, und als Gegenleistung mussten die Werder-Spieler fortan Trikots in Rot-Weiß tragen, weil dies nun mal die Bremer Farben sind. Und mit Stadtschlüssel.

Reminiszenz an die Stadt Gelsenkirchen

So weit, so bunt: Es fehlt nur noch die Erinnerung an die brombeerfarbenen Trikots von Schalke in den vergangenen zwei Jahren. Doch die werden jetzt eingemottet und durch eine Creation ersetzt, die Schalke bisher noch nie zuvor auf den Leib geschneidert war: Bei internationalen Spielen werden die Königsblauen in der kommenden Saison bevorzugt mit grünen Hemden und grün-schwarzen Beinkleidern auflaufen. Königsgrüner S04.

Das neue Hemd, intern schlicht und einfach „internationales Trikot“ genannt, ist eine Reminiszenz an die Stadt Gelsenkirchen, deren Farben grün, schwarz und weiß sind. Schalkes Marketing-Vorstand Alexander Jobst will damit insbesondere die Verbundenheit des Gelsenkirchener Vereins zu seinen Wurzeln stärker betonen: „Wir zeigen so unseren Stolz auf unsere Herkunft.“ Erstmals ausführen werden die Königsgrünen ihr neues Gewand voraussichtlich Ende August in den Qualifikationsspielen zur Champions League. In der Bundesliga bleibt Königsblau dagegen Königsblau – oder Blau-Weiß.

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Zu den neuen Kleidern fehlen freilich noch die meisten neuen Spieler – zumindest, wenn Trainer Jens Keller an diesem Donnerstag um 10 Uhr zum Aufgalopp bittet. Nach Lage der Dinge wird mit dem Ex-Dortmunder Felipe Santana, der sich von Schwarz-Gelb zu Königsblau auch farblich mächtig umstellen muss, beim ersten Training nur ein Neuzugang auf dem Platz stehen. Der frühere Kölner Christian Clemens hat, wie insgesamt zwölf (National-)Spieler, noch verlängerten Urlaub. Und was die weiteren Neuzugänge betrifft, konnte Manager Horst Heldt zumindest bis zum Mittwochabend noch keinen Vollzug melden. Freilich hockten Adam Szalai, Leon Goretzka und auch Sascha Riether quasi auf gepackten Koffern, aber fix war eben noch nix.

Bis auf den Verkauf eines Spielers, den Schalke als übles Verlustgeschäft verbuchen muss: Jose Manuel Jurado wurde endgültig an Spartak Moskau verkauft. 13 Millionen Euro hatte Felix Magath vor drei Jahren für den Spanier ausgegeben, knapp drei Millionen konnte Heldt jetzt noch als Ablöse herausschlagen. In den Bereich der Schadensbegrenzung fällt zudem, dass Schalke Jurados Jahresgehalt von fünf Millionen Euro einspart – immerhin. Und da auch der zuletzt an Osasuna CA ausgeliehene Anthony Annan nicht zum Training erwartet wird, bahnt sich hier womöglich noch ein Abgang an.

Max Meyer trägt künftig die Nummer 7

Die Zukunft gehört ohnehin anderen. Wie Max Meyer, für den sich Schalke etwas Neues ausgedacht hat: Der 17-Jährige trägt künftig das Trikot mit der Nummer 7, die nach dem Abschied von Raúl ein Jahr nicht vergeben worden war. Kleider machen manchmal Leute.