Bottrop. . Bernhard Trares und Stephan Engels wollen beim 0:0 zwischen Schalkes und Kölns U 23 ein hochklassiges Spiel gesehen haben.

FC Schalke 04 II -
1. FC Köln II 0:0

Tore: Fehlanzeige.

FC Schalke 04 II: Oswald - Langlitz, Erdmann, Sabah, Hertner - Baus, Müller - Ernst (88. Klingenburg), Torres - Caillas, Biada (88. Türpitz).

Wer spielt schon gerne freitags um 14 Uhr Fußball? So richtig niemand. Zumindest hatte es bei der Regionalliga-Nullnummer im Bottroper Jahnstadion zwischen den U-23-Teams des FC Schalke 04 und des 1. FC Köln den Anschein. Es war verdammt langweilig. Für die Trainer jedoch nicht – die waren von dem, was sie erlebt hatten, begeistert. „Die, die nicht gekommen sind, haben einiges verpasst“, sagte Kölns Coach Stephan Engels, der achtmalige Nationalspieler. „Es war ein hochinteressantes Spiel mit hohem Tempo.“ Da konnte auch Bernhard Trares nicht widersprechen. „Es war ein hochklassiges Spiel mit unglaublichem Tempo“, sagte der Schalker Trainer.

Die Suche nach Belegen für diese Hochklassigkeit fällt nicht einfach und ist gerade beim Blick auf die ersten 45 Minuten irgendwie auch sinnlos. 200 Zuschauer sahen nichts, das sie hätte begeistern können. Die beiden Torhüter hatten eine gemütliche erste Halbzeit. Etwas nervös werden musste Ferdinand Oswald zwischen den königsblauen Pfosten nur einmal, als Trainer-Sohn Mario Engels in der zehnten Minute frei vor ihm auftauchte, aber übers Tor schoss.

Auf der anderen Seite war Kölns Marcel Schuhen – wenn überhaupt – mit Rückpässen beschäftigt. Die kamen auch von den Schalkern, da deren Schüsse keine höhere Geschwindigkeit erreichten. Bis auf eine Ausnahme: In der 38. Minute zog Manuel Torres von der Strafraumgrenze ab, so dass Marcel Schuhen eine Klasse-Parade zeigen durfte. Er klärte zur Ecke.

„Wir mussten uns in der Anfangsphase sehr viel mit den Kölnern beschäftigen, die sehr gut gespielt haben“, sagte Schalkes Bernhard Trares und stellte den jungen Geißböcken ein Sonderlob aus. „Das war die beste Mannschaft, die in diesem Jahr gegen uns gespielt hat“, sagte der 47-Jährige. Und seinem Gegenüber, der 53 Bundesliga-Spiele mehr hat, nämlich 236, hat bei seinem Team besonders gefallen, dass „wir sehr gut umgeschaltet haben“, sagte Stephan Engels.

Nach dem Wechsel war die Partie auch für die Zuschauer, zu denen auch Kölns ehemaliger Sportdirektor Volker Finke gehörte, interessanter. Ein kleines bisschen zumindest, da nun hin und wieder etwas geschah. Ferdinand Oswald parierte den 20-Meter-Freistoß des Kölners Fabian Schnellhardt (48.), Manuel Torres zielte gegen Marcel Schuhen nicht genau genug (50.), dann rettete der Kölner Keeper nach der verunglückten Kopfball-Rückgabe von Jannis Nikolaou vor Julius Biada – und schließlich fiel auch noch ein Tor, das Schiedsrichterin Marija Kurtes jedoch nicht gab, weil sie den Ball nicht im Tor gesehen hatte. „Das ist schade, wenn man hört, dass der Ball von Julius Biada hinter der Linie war“, sagte Bernhard Trares. In der 81. Minute war es, als Schalkes Nummer 9 nach Vorarbeit von Dominik Ernst das vermeintliche Tor des Tages gelungen war. Marcel Schuhen hatte den Ball mit einer irren Aktion aber noch so weggeschossen, dass eben das komplette Schiri-Gespann glaubte, der Kölner Torwart habe den Ball vor der Linie erwischt.

„Ich bin jedoch nicht böse, dass wir unentschieden gespielt haben. Ich denke, das ist gerecht“, sagte Bernhard Trares, obwohl er kein Geheimnis daraus gemacht hatte, dass er sich bei den Kontermöglichkeiten seines Teams etwas mehr Ruhe gewünscht hätte. „Aber das ist das Problem bei jungen Mannschaften“, sagte er.