Istanbul.. Schalke 04 kämpft sich weiter aus der Krise: Trainer Jens Keller erinnerte sein Team vor der Champions-League-Partie bei Galatasaray Istanbul noch einmal an die überragende Gruppenphase. Personell ist S04 geschwächt: Möglicherweise rückt Kolasinac für Fuchs in die Anfangsformation.
Also, Berührungsängste mit den großen Stars hat der erst 17 Jahre alte Max Meyer schon mal nicht. Ausgerechnet zusammen mit Jefferson Farfan schlenderte Schalkes Jüngster am Dienstag nach der Landung am Istanbuler Atatürk-Flughafen in Richtung Ausgang. Und siehe da: Farfan, der in der Öffentlichkeit gar nicht so gerne Deutsch spricht, redete die ganze Zeit auf Max Meyer ein. Aber Tipps vom erfahrenen Jeff können ja nicht schaden, wenn Schalke an diesem Mittwoch (20.45 Uhr MEZ, live im ZDF und in unserem Live-Ticker) im Hexenkessel von Istanbul bestehen muss. Im Hinspiel des Achtelfinales der Champions-League beim türkischen Meister und Tabellenführer Galatasaray Istanbul.
Schalke-Trainer Jens Keller will sein Team an große Siege erinnern
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Ein anderer Wettbewerb und neuer Mut: In der Türkei will Schalke die Krise aus der Bundesliga abschütteln und den „gefühlten Aufwärtstrend“ (Manager Horst Heldt) bestätigen. Natürlich lassen sich die Sorgen des Alltags nicht so einfach beiseite wischen, aber mit der Champions League verbinden die Schalker in dieser Saison bisher ausschließlich gute Erfahrungen: In den sechs Spielen der Gruppenphase gab es noch keine Niederlage – die Blauen sind als eine von nur vier Mannschaften ungeschlagen ins Achtelfinale eingezogen. Und diese Erlebnisse will Trainer Jens Keller zur weiteren moralischen Aufbauarbeit nutzen: „Wir werden die Jungs daran erinnern, dass sie in diesem Wettbewerb auch bei großen Gegnern wie Arsenal gewonnen haben.“
Trotzdem weiß Keller natürlich, dass die Leistungen aus den vergangenen Wochen nicht ausreichen werden, um bei Galatasaray ein gutes Ergebnis mitzunehmen, das Schalke für das Rückspiel in der Arena die Möglichkeit zum Weiterkommen offen hält. Deswegen ist er auch heilfroh, dass sich Klaas-Jan Huntelaar nach seiner Augenverletzung zurückgemeldet hat – ihn fürchten die Türken am meisten, zumal der „Hunter“ in der Vorrunde vier Tore erzielt hat. Gegenüber dem 2:2 am Samstag in Mainz wird Huntelaar in der Start-Elf voraussichtlich den Platz des in der Champions League für Schalke nicht spielberechtigten Raffael einnehmen. Eine weitere Änderung behält sich Keller zudem in der Abwehr vor: Weil Christian Fuchs in der Rückrunde bisher gar nicht in die Gänge gekommen ist, könnte ein Versuch mit dem in der Defensive stärkeren Sead Kolasinac auf der linken Seite „eine Überlegung“ wert sein. Keller will sich da aber noch nicht festlegen: „Schauen wir mal, wie wir reagieren.“
Schalker A-Junioren reisten für Testspiel mit in die Türkei
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Über den Berg, das ist klar, ist Schalke noch nicht. Aber nach der erfolgreichen Aufholjagd in Mainz sehen Trainer und Manager Anzeichen einer Trendwende, die nun „nachhaltig“ (Keller) bestätigt werden muss. „Mainz war ein Schritt nach vorne“, betont Horst Heldt, „nicht, weil wir uns das einreden, sondern das war fühlbar und erkennbar.“ Auch dank Max Meyer, dem jungen Burschen, der in Mainz so ein mutiges Bundesliga-Debüt feierte. In Istanbul hat ihn Keller wieder als Joker auf der Rechnung.
Mit in die Türkei genommen hat Schalke übrigens diesmal die A-Jugend-Mannschaft von Norbert Elgert. Es gehört mittlerweile auf den Schalker Europacup-Reisen zum guten Brauch, dass die Profis jeweils von einem Team aus der Knappenschmiede begleitet werden. Die Talente sollen da schon mal in die große, weite Fußballwelt hineinschnuppern und ein Freundschaftsspiel bestreiten. Und weil diesmal eben die A-Junioren an der Reihe sind, kam es am Gepäckband des Atatürk-Flughafens auch noch zu einem netten Treffen: Als Max Meyer mit Jefferson Farfan davon zog, schlenderte er geradewegs an seinen bisherigen Mitspielern vorbei. Es kann ganz schön schnell gehen im Fußball…