Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 muss länger als erwartet auf Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos verzichten. “Derzeit ist noch nicht daran zu denken, dass er ins Mannschaftstraining einsteigt“, sagte Trainer Jens Keller am Donnerstag. Papadopoulos wurde im Dezember am linken Knie operiert.
Bis zum 30. Oktober 2012 lief es für den FC Schalke 04 optimal. In der Bundesliga standen die Königsblauen auf dem zweiten Platz, in der Champions League hatten sie aus den ersten drei Gruppenspielen sieben Punkte geholt und im DFB-Pokal durch den lockeren 3:0-Erfolg über den Zweitligisten SV Sandhausen das Achtelfinale erreicht. Unverzichtbarer Bestandteil der Schalker Erfolgself: Kyriakos Papadopoulos (20). In zehn benoteten Pflichtspielen bis zu diesem Zeitpunkt erreichte der Innenverteidiger die DerWesten-Durchschnittsnote 2,65 - ein herausragender Wert.
Operation im Dezember beim Knie-Spezialisten Boenisch
Danach ging es mit Schalke bergab, mit der Leistung des Griechen ebenfalls - und seit der 1:3-Niederlage beim Hamburger SV am 27. November 2012 hat Papadopoulos gar nicht mehr gespielt. Wann er ins Mannschaftstraining zurückkehren kann, ist völlig offen. Das bestätigte Trainer Jens Keller am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (Samstag, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker). "Man muss abwarten", sagte Keller und fügte hinzu: "Er hatte eine Nachuntersuchung. Es zögert sich raus. Derzeit ist noch nicht daran zu denken, dass er ins Mannschaftstraining einsteigt." Am Montag, 10. Dezember 2012, war Papadopoulos in Augsburg beim Knie-Spezialisten Dr. Ulrich Boenisch unters Messer gekommen. Durch Überbelastung hatte sich Gewebe im linken Knie des 20-Jährigen entzündet; ein Knorpelschaden, wie im Umfeld des Spielers zunächst befürchtet, habe nicht vorgelegen, versicherte Manager Horst Heldt.
Heldt hat sich aber offenbar verrechnet, denn noch im Trainingslager in Katar erklärte der Manager, auf die Verpflichtung eines zusätzlichen Abwehrspielers verzichten zu wollen. „Erstens macht Papa gute Fortschritte und zweitens haben wir uns entschieden, dass wir sein Fehlen nicht durch eine externe Verpflichtung auffüllen müssen“, sagte Heldt am 6. Januar. Dreieinhalb Wochen später ist von Fortschritten nichts zu hören, das Transferfenster geschlossen und die Verpflichtung eines gleichwertigen Ersatzes deshalb nicht mehr möglich.
Benedikt Höwedes und Joel Matip sind gesetzt
In die verbleibenden 15 Bundesliga- und mindestens zwei Champions-League-Spiele geht Schalke mit nur drei gelernten Innenverteidigern. Im Moment sind Kapitän Benedikt Höwedes (24) und der in dieser Saison schwächelnde Joel Matip (21) gesetzt, auf der Bank sitzt Christoph Metzelder (32). Top-Talent Sead Kolasinac (19) und Jermaine Jones (31) könnten zwar im Abwehrzentrum aushelfen, wären aber nur Notlösungen.
Papadopoulos ist im wichtigen Februar kein Thema. Denn selbst wenn er ins Teamtraining zurückkehren sollte, benötigt er ein paar Wochen, um wieder die Topform der Saison-Anfangsphase zu erreichen.