Gelsenkirchen. . Für Schalkes Abwehrspieler war 2012 ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen. Der Japaner mauserte sich beim FC Schalke zum Stammspieler und Fan-Liebling, konnte aber nicht immer konstante Leistung abrufen. Der 24-Jährige patzte zuletzt gegen den SC Freiburg und musste gegen Mainz passen. Nach dem Trainer- und Jahreswechsel will der Rechtsverteidiger wieder angreifen.

Das Jahr 2012, es hätte für Atsuto Uchida besser enden können. Schalkes rechter Verteidiger wurde im letzten Bundesliga-Spiel in Gelsenkirchen gegen den SC Freiburg auf seiner Seite mindestens fünf Mal in Folge von seinem Gegenspieler überrannt und beim sechsten Anlauf über die Seite des Japaners fiel der 1:1-Ausgleich. Der Anfang vom Ende für Uchida, Schalke und Trainer Huub Stevens. Die Königsblauen verloren mit 1:3, Stevens musste gehen und der 24-jährige Abwehrspieler konnte wegen eines Muskelfaserriss im Pokalspiel gegen den FSV Mainz 05 früher in die Winterpause fahren. Kaum Trost für den Nationalspieler Japans.

Top-Duo Uchida und Farfan

Dabei hatte sich Uchida, der in seiner Heimat ein Volksheld und Frauenschwarm ist, in der Stammformation der Knappen festgespielt. In der dritten Saison auf Schalke hat sich der Außenverteidiger zum kompromisslosen Leistungsträger seiner Mannschaft gemausert und zeigte zuletzt auch in der Champions League hervorragende Leistungen. Zusammen mit dem Peruaner Jefferson Farfan bildet Uchida auf der rechten Seite der Gelsenkirchener eigentlich eine dynamisches Duo; ein Duo, dass sich gegenseitig stärker macht; ein internationales Top- Duo für die Zukunft.

Atsuto Uchida bei der Partie gegen den SC Freiburg. Der Japaner musste verletzt zuschauen, wie seine Mannschaft verlor.
Atsuto Uchida bei der Partie gegen den SC Freiburg. Der Japaner musste verletzt zuschauen, wie seine Mannschaft verlor. © imago

„Es macht Spaß, wie er die rechte Seite mit Jeff bespielt und dort immer rauf und runter rennt“, lobte Mitspieler Julian Draxler seinen Freund und die Journalisten, die den Verein begleiten, wissen: Wenn der Japaner nicht spielt, hat Farfan schlechte Laune. Sicherlich auch ein Grund, warum Uchida erst vor vier Monaten seinen 2013 auslaufenden Vertrag auf Schalke um zwei weitere Jahre verlängert. Man plant mit dem Japaner, der seine Qualität unter Beweis gestellt hat und dessen spielerische und menschliche Entwicklung noch nicht vorbei ist. Rückschläge, wie das Spiel gegen Freiburg, gehören zu dieser Entwicklung dazu.

Uchida muss an der Präzision bei seinen Flanken arbeiten

"Atsuto ist ein ungeheuer disziplinierter Spieler, der taktische Vorgaben eins zu eins umsetzt", lobt auch Schalkes Manager Horst Heldt den Schützling, der von Felix Magath ins Ruhrgebiet geholt wurde. "Dabei lässt er das Defensivverhalten trotz aller Impulse, die er der Offensive geben will, nie außer Acht. Dazu kommt seine physische Stärke in Sachen Laufvermögen. Was er noch verbessern kann, ist die Präzision bei seinen Flanken. Aber daran arbeiten wir und vor allem Atsuto", erklärt Heldt weiter.

Die Entwicklung des Japaners wird auf Schritt und Tritt in seiner Heimat verfolgt. Zwischen drei und zehn Journalisten aus Japan seien immer bei den Spielen dabei."Unterschiedlich, je nachdem ob Uchida im Kader ist oder nicht", lächelt Heldt. Wenn der Gegner auch noch einen Japaner hat, dann seien es sogar weit mehr als zehn. In der Winterpause gibt es aus Gelsenkirchen allerdings wenig zu berichten. Mit Kyriakos Papadopoulos, Teemu Pukki, Lewis Holtby und seinem Freund Draxler backte Uchida noch kurz vor dem Urlaub Weihnachtsplätzchen und danach hieß es für die Profis: abschalten und Kräfte für die Rückrunde sammeln.

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Uchida "ungeheuer beliebt"

Trotz hoher Sprachbarriere habe sich Uchida im Ruhrgebiet sehr gut eingelebt. "Beim Sprachunterricht ist er einer der fleißigsten", erzählt Horst Heldt. Und durch seine freundliche offene Art sei der Japaner "in der Mannschaft ungeheuer beliebt." Uchida sei "verbal schlagfertig" habe einen "feinen Humor". Ob Atsuto Uchida auch nach der Winterpause wieder zum Lachen ist, werden die ersten Spiele zeigen. Der neue Trainer auf Schalke, Jens Keller, hatte es gegen Mainz mit Tranquillo Barnetta auf Rechts versucht: keine Lösung für die Zukunft. Wenn Uchida fit ist, wird er mit Marco Höger um den Platz in der Viererkette kämpfen. Zuletzt hatte immer Uchida die Nase vorn.