Gelsenkirchen. . Nach seiner Verletzungspause stellt der 33-jährige Keeper keine Forderungen. „Der Trainer hat im Endeffekt das letzte Wort“, sagt Timo Hildebrand am Montag nach dem Training. Schalkes Trainer hatte zu Wochenbeginn nur 15 Akteure auf dem Parkstadion-Rasen. 14 Schalker sind bei ihren Nationalteams.

Drei Torhüter und fünf Feldspieler. Mehr Profis hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 in diesen Tagen bei seinen Trainingseinheiten nicht zu bieten, da sich gleich 14 Spieler mit ihren Nationalmannschaften vor allem auf die Qualifikations-Spiele für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien am Freitag und Dienstag in einer Woche vorbereiten, während Kyriakos Papadopoulos wegen seiner Windpocken fehlt und Julian Draxler eben nach seiner Operation des linken Unterarms passen muss.

Es ist 15 Uhr am Montagnachmittag, als neben sieben Profis auch sieben Spieler aus den Nachwuchs-Teams auf dem Rasen des Parkstadions sind. Chinedu Obasi und Co-Trainer Seppo Eichkorn kommen erst später die Treppe hinunter, auf der Norbert Elgert sitzt, um seine U-19-Kicker zu beobachten.

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Ein bisschen Schnellkraft, ein bisschen Koordination. Es ist eine lockere Einheit. Als die Feldspieler dann den Ball an die Füße bekommen, machen die drei Schalker Keeper alleine weiter. Torwart-Trainer Holger Gehrke kümmert sich um Lars Unnerstall, Ralf Fährmann und Timo Hildebrand. Und als deren Teamkollegen nach knapp eineinviertel Stunden schon längst wieder im Kabinentrakt verschwunden sind, steht dieses Quartett immer noch auf dem Rasen. Gut gelaunt.

Ein bisschen spürt er noch

Ist er denn nach nach seiner Kapselverletzung im rechten Knie, die er sich am 31. August während des Trainings zugezogen hat, wieder 100-prozentig fit? „Ich trainiere ja mit“, sagt Timo Hildebrand und schmunzelt. „Ich spüre das noch so’n bisschen, aber das ist okay.“ Und deshalb wird der 33-Jährige auch in dieser Woche wieder zu einem ersten 90-Minuten-Einsatz kommen. Entweder, berichtet der siebenmalige Nationalkeeper, werde das am Donnerstag (18 Uhr) im Test bei Rot-Weiß Oberhausen oder am nächsten Samstag (13. Oktober, 14 Uhr) im Regionalliga-Spiel des Schalker U 23 beim VfB Hüls sein. Die Partie, die Timo Hildebrand nicht absolviert, soll Ralf Fährmann bestreiten.

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Der Kampf um den Stammplatz zwischen den Bundesliga-Pfosten des FC Schalke 04 ist also wieder eröffnet? Von einem Kampf mag Timo Hildebrand gar nicht sprechen, er stachelt überhaupt nichts an und fordert auch nichts. Fast schon bescheiden sagt er, dass er froh sei, wieder trainieren zu können. „Für mich“, erklärt er, „fängt jetzt die Saison an.“ Also so richtig mit dem Spiel am 20. Oktober im Signal-Iduna-Park, mit dem Derby-Klassiker beim Deutschen Meister Borussia Dortmund? Eine klare Antwort gibt es nicht. Timo Hildebrand sagt: „Ich hätte auch jetzt schon gerne in der Liga und in der Champions League im Tor gestanden. Der Trainer hat im Endeffekt das letzte Wort.“

Hildebrand will mit Gummipuppen nichts mehr zu tun haben

Inzwischen jedenfalls ist Schalkes Nummer 34 wieder gut drauf. Das war, nachdem er am 31. August die unschöne Bekanntschaft mit einer Gummipuppe gemacht und sich verletzt hatte, noch anders. „Am Anfang war ich schon deprimiert“, sagt Timo Hildebrand. „Ihr kennt doch meine Geschichte: Ich hatte Verletzungen, ich war arbeitslos.“ Und? „Ich habe mich auf einem so langen Weg zurückgekämpft, dann war ich wieder drin, und dann passiert so eine dumme Verletzung. Da fragt man sich schon, was man verbrochen hat.“

Und mit Gummipuppen will er nichts mehr tun haben. „Wenn Holger Gehrke die noch einmal mitbringt, schneide ich die kaputt“, sagt er und wertet seine Verletzungspause nur als kleinen Zwischenstopp. Zumal ja, sagt Timo Hildebrand, „nichts Gravierendes war, nachdem ich gedacht hatte, es könnte eventuell auch ein Kreuzbandriss sein“.

14 Schalker bei ihren Nationalteams 

Die Länderspiel-Nominierungen der Schalker im Einzelnen:

  • Benedikt Höwedes (Deutschland – am Freitag in Irland und am Dienstag gegen Schweden);
  • Klaas-Jan Huntelaar und Ibrahim Afellay (Niederlande – am Freitag gegen Andorra und am Dienstag in Rumänien);
  • Tranquillo Barnetta (Schweiz – am Freitag gegen Norwegen und am Dienstag in Island);
  • Ciprian Marica (Rumänien – am Freitag in der Türkei und am Dienstag gegen die Niederlande);
  • Christian Fuchs (Österreich – am Freitag in Kasachstan und am Dienstag gegen Kasachstan);
  • Teemu Pukki (Finnland – am Freitag gegen Georgien);
  • Jefferson Farfán (Peru – am Freitag in Bolivien und am Dienstag in Paraguay);
  • Jermaine Jones (USA – am Freitag in Antigua & Barbuda und am Dienstag gegen Guatemala);
  • Lewis Holtby und Christoph Moritz (Deutschland U 21 – Play-offs der EM-Qualifikation am Freitag gegen und am Dienstag in der Schweiz);
  • Sead Kolasinac (Deutschland U 20 – Freundschaftsspiel am Mittwoch gegen Italien);
  • Joel Matip (Kamerun – Afrika-Cup-Qualifikation am Sonntag gegen die Kapverdischen Inseln);
  • Atsuto Uchida (Japan – Freundschaftsspiele am Freitag in Frankreich und am Dienstag in Warschau gegen Brasilien).