Essen. Die Schalker Ultras sorgen zurzeit für viel Gesprächsstoff in Fußball-Deutschland. Der Freibad-Pöbelei in Saarbrücken folgte eine Kampfansage an den DFB. Auch unsere User diskutieren seit Tagen intensiv über die Gelsenkirchener Ultras. Für sie steht fest: Ultras sind keine echten Fußballfans.

Innerhalb kürzester Zeit machen die Schalker Ultras gleich zweimal auf sich aufmerksam. Vor dem DFB-Pokalspiel in Saarbrücken stürmten mehr als 100 Schalker Anhänger ein Freibad. Statt hinterher Reue zu zeigen, formulierten die Gelsenkirchener Ultras in ihrer Zeitung Blauer Brief: „Alles in allem eine runde Sache, die wir gerne mal wiederholen können.“

In der gleichen Zeitung findet sich auch eine Kampfansage an den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Dieser sei für „jeden aktiven Fußballfan das Feindbild Nr. 1“ Der Autor fordere nun Proteste gegen den DFB, verstärktes Abbrennen von Pyrotechnik und dauerhafte und immer extremere Spruchbänder und Anti-Wechselgesänge.

„Das sind keine Fans!“

Dabei mitmachen möchte der Großteil unserer User nicht. Ganz im Gegenteil: Viele kritisieren die Ultras scharf und befürchten, dass diese den Sport nur zerstören. Ultras seien zudem keine echten Fußballfans. Das sieht zum Beispiel auch User familienbande so: „Ich finde es immer wieder beschämend, wenn man hier von Fans spricht. Das sind keine Fans! Fans gehen ins Stadion, schauen sich die Spiele an und freuen sich, wenn ihr Verein gewinnt.“

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Ähnlich sieht es 1955: Ultras seien keine Fans ihrer Vereine, stattdessen wollen sie „nur Randale und saufen bis zum Abwinken!“ Einige User sprechen sich auch deshalb sogar für ein Stadionverbot für Ultras aus. Hier müssten der FC Schalke, aber auch alle anderen Vereine reagieren: „Die Vereine haben lange nicht gemerkt, dass sie diesen Leuten zwar einen kleinen Finger gereicht haben, die ganze Hand dann aber schnell verloren wurde. Es wird Zeit, dass wenigstens jetzt endlich mal in aller Konsequenz und Nachhaltigkeit durchgegriffen wird. Die Fußballfans werden es danken“, so Otto_Normalverbraucher. User schneekiller sieht es ähnlich. Die Vereine müssen nun durchgreifen, sonst wird es bald schon „die ersten Toten geben.“

ollikli ist zwar kein Sympathisant der Ultras, besonders die Freibad-Pöbelei müsse man aber differenziert betrachten: „Wenn man eine große Gruppe von jungen Leuten, die unter Alkoholeinfluss steht, beobachtet, kommt es immer zu ähnlichen Aktionen. Das Gehirn wird ausgeschaltet und den Instinkten wird freien Lauf gelassen. Das ist kein Ultra-Problem, sondern ein Phänomen, das man gut beobachten kann, zum Beispiel auch auf Mallorca.“ Für andere sei dies aber dennoch keine Entschuldigung. Nutzer hummiwolf weist darauf hin, dass sogar zu einer Wiederholung aufgerufen wurde.

DFB handelt im Interesse aller Fans

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Nur wenige unserer User nehmen die Ultras in Schutz. „Ich finde es nicht korrekt, wie alle Ultras pauschal in einen Topf geworfen werden. Diese negative Meinung über die Ultras, wurde doch über die Medien verbreitet. Dass es unter den Ultras auch einige gibt, die es dann mal übertreiben, ist eine andere Sache, aber alle gleich als ‚Verbrecher’ abzustempeln, geht gar nicht. Die Ultras sind genau so Fans, wie alle anderen Nicht-Ultras auch. […] Mir sind die Ultras wesentlich lieber, als diese Normalofans, die fünf, sogar zehn Minuten vor Spielende das Stadion verlassen, um bloß nicht in einer überfüllten Bahn zu sitzen, oder im Stau zu stehen“, so BVBottrop.

Mit dieser Ansicht gehört er aber zur Minderheit. Das Gros unserer Nutzer zeigt wenig Verständnis für die Ultras. Auch die Kritik an den DFB stößt auf keine Gegenliebe. User Hanno2: „Der DFB ist ein Dachverband, der nur das tut, was im Interesse aller notwendig ist.“ Ultras müssten endlich verstehen, dass man sich als Fußballfan nicht jede Woche benehmen könne wie der letzte Mensch auf der Welt. Die Regeln des DFB und die Stadionordnung gelte es zu respektieren, so heme45.