Gelsenkirchen. In einem Punkt herrscht auf Schalke Einigkeit: Beim 2:2 gegen Hannover 96 haben die Knappen zwei Punkte liegen gelassen. Rätselraten herrscht dagegen um einen möglichen Transfer von Verteidiger Papadopoulos. Zenit St. Petersburg soll inzwischen 20 Millionen Euro für ihn geboten haben.

Montags nach einem Spiel-Wochenende schlägt beim FC Schalke 04 immer die Stunde der Akteure aus der dritten Reihe. Während sich die zum Einsatz gekommenen Erstliga-Spieler oben bei leichter sportlicher Betätigung von den Strapazen des Spieltags erholen dürfen, wird unten auf dem Trainingsfeld das spielende Personal durch Akteure aus dem Regionalligateam aufgestockt. Die Stimmung war prächtig.

Schalke-Trainer Huub Stevens wurde in der Halbzeit gegen Hannover lauter

Bei den Profis war die Laune ein wenig verhaltener, man weiß nicht so recht, was man von dem Nicht-Fisch-Nicht-Fleisch-Auftakt zu halten hat, auch wenn sich der Auswärtspunkt in Hannover noch einmal als vollwertig entpuppen sollte. „Immer noch enttäuscht“, war Julian Draxler am Tag danach. „Zwei Unachtsamkeiten in der Abwehr haben uns um den verdienten Lohn gebracht“, resümierte er. Auch beim Mittelfeld-Talent lief der Liga-Auftakt durchwachsen ab. Gefährliche Aktionen bei Standards wechselten sich mit leichtfertigen Ballverlusten ab. Die stärksten Szenen hatte Draxler am Sonntagabend im Zusammenspiel mit dem überragenden Lewis Holtby, der ihm, anders als im Pokal bei Saarbrücken, diesmal ein wenig den Rang ablief.

Auch Trainer Huub Stevens war mit den Darbietungen nicht restlos zufrieden, wie der Youngster bekannte: „In der Halbzeit ist es ein bisschen lauter geworden, nach dem Spiel war auch der Trainer wieder ruhiger.“

Die zum Teil doch erstaunlichen Ergebnisse des ersten Spieltages haben Julian Draxler nicht sonderlich überrascht, bestätigen sie doch nur seine These: „Jeder kann jeden schlagen.“ Und außerdem: „Die Bayern haben gleich ein Ausrufezeichen gesetzt.“ Was auch nicht gerade überraschend kommt.

Zenit St. Petersburg bietet offenbar schon 20 Millionen Euro für Papadopoulos

Für ein Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt könnten die Schalker noch bis Ende der Woche sorgen, wenn das unverblümte Werben von Zenit St. Petersburg um Abwehr-Dampframme Kyriakos Papadopoulos nicht nachlässt. Schalke-Manager Horst Heldt attestiert dem russischen Meister, der ebenfalls vom Erdgasproduzenten Gazprom mit der einen oder anderen Rubel-Million geflutet wird, eine „ausgesprochene Hartnäckigkeit“ in ihren Bemühungen.

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Wurde am Montag zunächst noch eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro kolportiert, ist nun schon von 20 Millionen die Rede. In beiden Fällen eine hübsche Stange Geld für einen 20-jährigen Abwehrspieler, der zwei Jahre zuvor für einen Bruchteil dieser Summe von Olympiakos Piräus zu den Königsblauen gewechselt war und noch einen Vertrag bis 2015 besitzt. Zwar beteuert Heldt (noch) nach wie vor, ihn nicht abgeben zu wollen, aber ab einer gewissen Summe X wäre es kaufmännischer Leichtsinn, das Geschäft nicht einzutüten.

Schalke-Youngster Draxler glaubt nicht an einen Papadopolous-Wechsel

Zumal die Schalker auf dieser Position nicht unbedingt in Handlungsverzug gerieten, sollten sie auf dem Transfermarkt nicht unverzüglich Ersatz finden: Mit Sead Kolasinac steht der fast geklonte Nachfolger bereits in den Startlöchern. Und dann gibt es noch einen gewissen Nationalspieler namens Benedikt Höwedes, der in Hannover auf der Bank Platz nehmen musste, was sicherlich nicht sein Stammplatz werden soll.

„Ich habe den Eindruck, dass sich Papa voll und ganz auf Schalke konzentriert und sich hier wohlfühlt“, glaubt Draxler an einen Verbleib. Was bis zur Wechselfrist am Freitag zu beweisen wäre.