Hannover. Schalke-Manager Horst Heldt lobte nach dem 2:2 in Hannover die taktische Flexibilität – und kritisierte indirekt taktische Zwänge mit Raúl: „Wir waren im vergangenen Jahr gehemmt in der Gestaltung und in der Spielformation.“ Wir haben die Stimmen zum Spiel.

Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04): „Gegen eine sehr heimstarke Mannschaft haben wir ein gutes Spiel absolviert, uns dafür aber nicht belohnt. Obwohl wir in den ersten 45 Minuten ein gutes Spiel gemacht haben, gehen wir mit einem Rückstand in die Pause. Das darf eigentlich nicht sein. Unsere zwei Tore haben leider nicht gereicht.“

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04) über das Spiel: „Wir haben zwei Punkte verloren. In der ersten Halbzeit haben wir 43 Minuten alles richtig gemacht, schlafen dann einmal, kriegen das 1:0. Wir gehen dann in der zweiten Hälfte in Führung, hätten ein bisschen konsequenter auf das dritte Tor spielen müssen. Da kriegen wir den Ausgleich. Auf der einen Seite ist es für das erste Spiel in dieser Saison ein gutes Spiel gewesen, auf der anderen Seite ärgert man sich, weil man drei Punkte verdient gehabt hätte.“

Heldt über das System: „Viele haben anhand der Vorbereitung gesagt, dass wir vorn Probleme bekommen. Ich habe immer gesagt, dass wir im vergangenen Jahr gehemmt waren in der Gestaltung und in der Spielformation – nun ist die Flexibilität vorhanden. In der Raute hat die Mannschaft wie im Pokalspiel in Saarbrücken sehr gut gespielt. Man darf außerdem nicht vergessen, dass Jefferson Farfan gefehlt hat.“

Heldt über den Vertragspoker mit Klaas-Jan Huntelaar: „Es dauert noch. Er ist sicherlich so, dass wir demnächst zusammensitzen und eine Grundsatzausrichtung feststellen werden. Ob es dann eine Entscheidung gibt, kann ich jetzt nicht sagen.“

Heldt über mögliche Transfers: „Ich habe immer gesagt, dass immer etwas passieren kann, so lange das Transferfenster geöffnet ist. Aber bisher ist nichts passiert.“

Heldt über Benedikt Höwedes, der auf der Bank saß: „Wir haben auf der Innenverteidiger-Position gute Konkurrenz. Benedikt Höwedes ist vor einer Woche verletzt ausgewechselt worden – und in dieser Woche sehr spät eingestiegen. Ich gehe davon aus, dass er gespielt hätte, wenn er die ganze Woche trainiert hätte. Wir haben mit Matip, Papadopoulos, Höwedes und Metzelder vier Innenverteidiger, die auf sehr gutem Niveau sind. Ich gehe davon aus, dass er gespielt hätte.“

„Warum Schalke-Talent Draxler kein kleiner Junge mehr ist“ 

Lewis Holtby (FC Schalke 04): „„Ich wäre gern mit einem Kopfballtor und einem Sieg nach Hause gefahren. Man merkt, dass es bitter ist, dass man nach einem guten Spiel zwei Punkte liegen lässt. Das wäre ein guter Start gewesen. Aber wenn ich zurückdenke an das letzte Jahr, als wir zum Auftakt 0:3 in Stuttgart untergegangen sind, ist das ein Start, der okay ist. In Hannover werden auch andere große Mannschaften Probleme kriegen.“

Holtby über seine Leistung: „Ich möchte das nicht überbewerten. Meines Erachtens hat die Mannschaft ein gutes Spiel gemacht.“

Mirko Slomka (Trainer Hannover 96): „Wir sind nach einer Standardsituation in Führung gegangen, hatten kurz vor der Halbzeit durch Schlaudraff noch eine sehr gute Chance zum 2:0. In der zweiten Halbzeit hat die Dominanz von Schalke zugenommen. Nach dem Rückstand haben wir trotz des schweren Spiels am Donnerstag sehr gut gegengehalten. Mit dem risikoreichen Wechsel vor dem 2:2 hatten wir ein gutes Händchen und konnten einen für uns glücklichen Punkt behalten.“

Julian Draxler (FC Schalke 04): „Wenn man 0:1 zurückliegt, das Spiel dreht, dann noch das 2:2 kriegt, kann man mit dem Punkt nicht zufrieden sein, weil mehr dringewesen wäre. Wir hatten unzählige Chancen, davon hätten wir die eine oder andere nutzen müssen. Wenn wir effektiver werden, wird es schwer, uns zu schlagen.“

Draxler über seine Gelbe Karte: „Ich bin kein kleiner Junge mehr mittlerweile und darf auch mal dazwischen hauen. Das habe ich jetzt auch begriffen nach eineinhalb Jahren. Es gibt Leute in meinem Umfeld, die werden sich freuen, dass ich endlich einmal eine Gelbe Karte bekommen habe.“

Timo Hildebrand (FC Schalke 04): „Das war ein gutes Spiel für die Zuschauer. Mit einem Punkt in Hannover kann man eigentlich gut leben, denn 96 ist sehr heimstark. Allerdings war diesmal für uns mehr drin, weil wir uns nach dem Rückstand zurück ins Spiel gekämpft und Moral gezeigt haben.“