Gelsenkirchen. Für den FC Schalke 04 beginnt die Saison mit dem DFB-Pokalspiel beim 1. FC Saarbrücken. Roman Neustädter unterschätzt den Außenseiter nicht. „Es gilt von Anfang an, den Kampf anzunehmen und spielerische Qualität zu zeigen“, sagt Neustädter.
„Da konechno, mozhem“, lacht Schalke-Profi Roman Neustädter nach der ersten Trainingseinheit am Mittwochmorgen. Souverän stellt der in Dnipropetrowsk in der Ukraine geborene Fußballer unter Beweis, dass er seine Heimat-Sprache Russisch immer noch bestens beherrscht.
Übersetzt etwa „Ja natürlich können wir“, könnte diese Befürwortung mit Sicherheit auch auf die Inaussichtstellung des sportlichen Erfolgs mit seiner neuen Mannschaft reflektiert werden. Doch von übereilten Zukunftsprognosen nimmt der Mittelfeldspieler Abstand. Dabei könnte ihn sein Fußball-Talent doch ganz in Sicherheit wiegen.
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Und woher hat er das überhaupt? Schnell lassen sich Parallelen zu seinem Vater Peter Neustädter ziehen, der ebenfalls erfolgreicher Profi-Fußballer war. „Jeder von uns hat sein eigenes Ding durchgezogen“, stellt der Mittelfeldspieler klar. „Wir haben beide sehr hart gearbeitet und jeder von uns hat sein Ziel selbst auf seine Art und Weise erreicht“, ergänzt er.
Neustädter lässt die Vergangenheit ruhen
Immer auf der Zielgeraden und konstant bei der Sache, so die Neustädter-Manier. Es wird viel über seine Präsenz auf dem Fußballfeld geredet. Er selbst redet dafür umso weniger über sich selbst. Er leistet lieber, bevor er große Töne spuckt. Der Erfolg gibt ihm Recht. Bescheiden, aber immer mit Vollgas dabei. Die perfekte Mischung für den FC Schalke 04?
Hier ist er der Neue, doch beobachtet man ihn der Vorbereitung beim 6:6-Spiel oder im Zweikampf, könnte man denken, er hätte nie woanders gespielt. „Ich habe mich gut eingelebt und das Zusammenspiel mit den Jungs passt einfach“, sagt der 24-jährige, der seine erste Saison bei den Königsblauen vor der Brust hat.
Selbst die Abwesenheit der elf Mannschaftskollegen, die im Dienste ihrer Nationalmannschaften unterwegs sind und große Lücken auf dem Trainingsfeld hinterlassen haben, hindert Neustädter nicht, 100 Prozent zu geben. Er arbeitet immer weiter an sich und für das Team. Kein Wunder, dass Borussia Mönchengladbach ihn nur ungern hat gehen lassen.
Doch die Vergangenheit lässt der sympathische Neuzugang lieber ruhen. „Im hier und jetzt“ will er Schalke, Schritt für Schritt, zum Erfolg verhelfen. Der erste solcher Schritte könnte schon am kommenden Sonntag im ersten DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Saarbrücken vollzogen werden. Unterschätzen möchte er den Drittligisten jedoch nicht. „Es gilt von Anfang an, den Kampf anzunehmen und spielerische Qualität zu zeigen“, so Roman Neustädter. Nicht anders zu erwarten – Vollprofi eben.
Huntelaar und Jones sind gesperrt - Farfan ist verletzt
Doch einen Haken gibt es da noch: Die Leistungsträger Klaas-Jan Huntelaar und Jermaine Jones sind gesperrt, und Jefferson Farfan leidet unter einer Kapsel- und Sehnenzerrung in der Kniekehle. Probleme in Sicht? „Der Teamgeist macht es”, so Neustädter. „Für solche Fälle haben wir eine breite Ersatzbank, jeder von uns hängt sich voll rein und ist heiß auf das Spiel”.
Der Bundesligastart drängt sich auf, die Champions League hämmert an der Tür. Und Neustädter, die Ruhe selbst: „Am Sonntag geht es erstmal nach Saarbrücken, danach können wir den nächsten Schritt planen.“