Gelsenkirchen. Der frühere Schalke-Torwart und ehemalige Stevens-Assistent Holger Gehrke soll bei Schalke Bernd Dreher als Torwart-Trainer ablösen. Am Samstag nimmt Schalke die Vorbereitung auf - derzeit stehen immer noch 29 Profis im Kader. Zu viel nach den Schalker Plänen.

In seiner Fußball-Karriere hat Holger Gehrke eine bewegte Schalker Vergangenheit: Zwischen 1992 und 1994 rangelte er als Torwart im Duell mit Jens Lehmann um die Nummer eins auf Schalke – die Mitspieler wählten Gehrke damals sogar einmal zu ihrem Kapitän, was wiederum dem Rivalen Lehmann gar nicht so gut gefiel. Von 1999 bis 2002 war Gehrke dann ein zweites Mal auf Schalke tätig – damals erlebte er als Torwart- und Co-Trainer auch die unvergessene Meisterschaft der Herzen mit. Und nun soll das dritte Kapitel zwischen dem „Langen“ und Schalke geschrieben werden.

Denn Gehrke steht nach WAZ-Informationen vor der Rückkehr zu den Königsblauen, wo er als Torwart-Trainer Bernd Dreher ablösen soll. Der 2009 von Felix Magath nach Schalke geholte Dreher besitzt zwar noch einen bis 2013 laufenden Vertrag, doch der soll aufgelöst werden – offenbar aus „privaten Gründen“, wie es heißt.

Stattliche 29 Profis im Kader

Auf wessen Betreiben der Wechsel angestrebt wird, liegt noch im Unklaren. Schalkes Chef-Trainer Huub Stevens hatte bei seiner Rückkehr im vergangenen Herbst zunächst den verbliebenen Trainer-Stab seiner Vorgänger (Felix Magath bzw. Ralf Rangnick) übernommen – also die Co-Trainer Markus Gisdol und Seppo Eichkorn sowie Ruwen Faller (Athletik), Markus Zetlmeisl (Kondition) und eben Bernd Dreher (Torhüter). Nun bekommt Stevens mit Gehrke aber einen alten Bekannten zur Seite gestellt, denn beide arbeiteten nicht nur schon auf Schalke zusammen, sondern anschließend auch bei Hertha BSC Berlin und dem 1. FC Köln. Interessant: Gehrke soll nun einen Ein-Jahres-Vertrag bis 2013 erhalten – die Laufzeit ist damit angeglichen an die des Stevens-Vertrages (ebenfalls bis 2013). Ansonsten geht Schalke mit unverändertem Trainer-Stab in die neue Saison, nachdem Markus Gisdol eine Anfrage des Zweitligisten SC Paderborn abgelehnt hat, wo er hätte Chef-Trainer werden können.

Los geht’s auf Schalke wieder am kommenden Samstag mit einem nicht öffentlichen Leistungstest. Neben den Neuzugängen Roman Neustädter (Borussia Mönchengladbach) und Tranquillo Barnetta (Bayer Leverkusen) stehen dann voraussichtlich auch noch drei Rückkehrer auf der Matte: Die im Vorjahr ausgeliehenen Edu (Besiktas Istanbul), Anthony Annan (Vitesse Arnheim) und Vasileios Pliatsikas (MSV Duisburg) haben noch keinen neuen Verein gefunden, und weil sie in Schalke noch laufende Verträge besitzen, werden sie zum Trainingsauftakt erwartet.

Noch stehen viele Profis auf der Abgaben-Liste

Insgesamt hat Schalke damit derzeit immer noch 29 Profis unter Vertrag – und das, obwohl Manager Horst Heldt bei der angestrebten Kader-Reduzierung bisher ganze Arbeit geleistet hat: Neben Raúl, den Schalke ja gerne behalten hätte, wurden neun weitere Spieler abgegeben (Deac, Gavranovic, Zambrano, Moravek, Kluge, Hoogland, Kenia, Schober und Sarpei).

Trotzdem ist Schalke noch nicht bei der gewünschten Kaderstärke, und so stehen neben Edu, Annan und Pliatsikas noch zwei weitere Profis auf der Abgaben-Liste. Aber bei Jose Manuel Jurado mangelt es derzeit an Angeboten, und Alexander Baumjohann möchte nach derzeitigem Stand noch einmal seine Chance in Schalke suchen.