Bremen. Schalkes niederländischer Stürmer Klaas-Jan Huntelaar traf beim abschließenden 3:2-Erfolg in Bremen zweimal und holte sich mit 29 Treffern die Torjäger-Kanone. Huntelaar wandelt damit auf den Spuren einer Schalker Vereinslegende.
Es ist nicht so, dass sie bei Schalke nicht richtig groß feiern können: Mit einem eigenen Flugzeug ging es am Samstagabend von Bremen nach Düsseldorf, wo in einem Szene-Lokal die Sause zum Saisonfinale stieg. Mittendrin: Die Torjäger-Trophäe von Klaas-Jan Huntelaar, der auch beim 3:2-Sieg in Bremen wieder zweimal traf und sich damit mit 29 Saisontoren souverän vor Bayerns Mario Gomez (26) die Kanone holte. Ein passender Anlass, Schalkes Wunderstürmer im Portrait vorzustellen.
Seine Treffer
Huntelaar ist der beste ausländische Bundesliga-Torjäger aller Zeiten, besser als Ailton und Grafite (je 28). Und er ist genauso gut wie Schalke-Legende Klaus Fischer (29 Tore in der Saison 1975/76). „Klaus ist ein super Typ“, lacht Huntelaar, „es ist besser, dass wir uns jetzt den Rekord teilen.“ Übrigens: Als in der Bundesliga zum letzten Mal ein Spieler noch mehr Tore schoss, war Huntelaar noch gar nicht geboren: Es war 1977 Dieter Müller mit 34 Toren.
Seine Trophäen
Zweimal war Huntelaar in Holland Torschützenkönig – dafür hat er eine Statue bekommen mit einem Spieler, der einen Fallrückzieher macht. Wo die sich gerade befindet, weiß er nicht: „In irgendeinem Karton – ich bin so oft umgezogen.“ Die neue Kanone bekommt aber einen Ehrenplatz: Zu Hause in seinem Trainingsraum.
Seine Familie
Mit seiner Freundin Maddy hat er zwei Jungs, Axel (1) und Seb (3). Neulich hat Seb zu Hause mit einem strammen Schuss zum ersten Mal ein Glas kaputt geschossen – „da war ich stolz auf ihn“.
Seine Rückennummer
Als Huntelaar nach Schalke kam, hatte Edu die Torjäger-Nummer 9 – Huntelaar musste ausweichen und nahm die 25. Weil die ihm vorher schon zu seiner besten Zeit bei Ajax Amsterdam Glück gebracht hatte. Danach lief’ es in Madrid und Mailand nicht ganz so rund – vielleicht fehlte ihm die 25.
Seine Zukunft
Während der Saison wollte er sich nicht mit der Vertragsverlängerung beschäftigen – das hätte ihn nur abgelenkt. Jetzt ist die Bundesliga vorbei, und in den vier Wochen bis zur EM hat er Zeit, um über Schalkes Angebot nachzudenken. „Kann sein, dass noch vor der EM eine Entscheidung fällt. Ich bin nicht so, dass ich unbedingt eine gute EM abwarten muss“, sagt er. Denn am wichtigsten ist für ihn ohnehin die sportliche Perspektive.