Gelsenkirchen. . Torwart Lars Unnerstall, Jefferson Farfán und Sergio Escudero sind ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. „Dass die Augsburger am vergangenen Spieltag beim VfL Wolfsburg gewonnen haben, dürfte für uns Warnung genug sein“, sagt Klaas-Jan Huntelaar.
Wenn es denn Tag für Tag besser wird. Die Sorgen werden geringer, und Trainer Huub Stevens war auch ein bisschen erleichtert, dass er beim Training am Freitagvormittag wieder deutlich mehr Spieler auf dem Rasen am Ernst-Kuzorra-Weg begrüßen konnte. So sind Torwart Lars Unnerstall, Jefferson Farfán und Sergio Escudero ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Indes absolvierten Ciprian Marica, der ebenso wie die drei Erstgenannten wegen eines Infektes zuletzt hatte passen müssen, und Julian Draxler (Oberschenkelverletzung) eine Laufeinheit.
Wer nun genau im Kader für das Bundesliga-Spiel am Sonntag (15.30 Uhr) in der SGL-Arena beim FC Augsburg stehen wird, war am Freitag nicht klar. Sicher fehlen werden indes Christian Fuchs – der Österreicher muss seine Gelb-Sperre abbrummen – und Kyriakos Papadopoulos, dem Adduktoren-Probleme zu schaffen machen. Doch unabhängig von seinem Personal erwartet Schalkes Trainer Huub Stevens ein, wie er sagt, „sehr schweres Spiel“. Der Aufsteiger aus der bayrischen Universitätsstadt, der in der Rückrunde schon 18 Punkte und damit mehr als in der gesamten Hinrunde geholt hat (15), „hat seine eigenen Qualitäten, auf die wir uns einstellen müssen“, sagt Huub Stevens.
Das klingt nach Respekt und bei Schalkes Top-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar so: „Dass die Augsburger am vergangenen Spieltag beim VfL Wolfsburg gewonnen haben, dürfte für uns Warnung genug sein“, sagt der 28-Jährige, der in 29 Bundesliga-Partien dieser Saison schon 24-mal getroffen hat und ein Tor hinter Mario Gomez vom FC Bayern München liegt (25 Treffer in 30 Spielen), aber schon vier Tore vor Robert Lewandowski vom designierten Meister Borussia Dortmund (20 in 31).
Die Qualität des FC Augsburg, der auf dem 15. Rang ein Vier-Punkte-Polster auf den 1. FC Köln und somit auf den Relegationsplatz hat, sieht Klaas-Jan Huntelaar auch in dessen Prozess der vergangenen Monate. „Das ist eine spielerisch starke Mannschaft, die sich im Laufe der Saison immer weiterentwickelt hat“, sagt er. „Ich denke aber, dass wir mehr Qualität haben als Augsburg und uns auch durchsetzen werden, wenn wir unsere Leistung abrufen.“
Vertrag läuft bis 2013
Gespannt sein dürfen die Schalker sicherlich auch, wie ihre Ausgangsposition am Sonntagsein wird – ob sie vielleicht nur noch auf Rang vier stehen werden, wenn sich Borussia Mönchengladbach am Samstagabend (18.30 Uhr) bei Borussia Dortmund durchsetzen und vorbeischieben würde. Dass das Polster auf die Gladbacher auf ein Pünktchen geschrumpft ist, beunruhigt Klaas-Jan Huntelaar jedoch kaum. „Wir haben immer noch eine sehr gute Ausgangsposition“, sagt der Niederländer. „Wir haben es in der eigenen Hand, den dritten Platz zu verteidigen und damit die direkte Qualifikation für die Champions League perfekt zu machen.“ Und für das Spiel in Augsburg gilt Folgendes: „Wir sind extrem motiviert. Nach zuletzt zwei Niederlagen wollen wir unbedingt wieder einen Sieg holen.“
Allerdings hat der FC Augsburg einen Joker in seinen Reihen, der den Königsblauen gehört und ausgeliehen ist: Mittelfeld-Mann Jan Morávek, der am vergangenen Samstag in Wolfsburg sein FCA-Debüt gefeiert hat. Sein Vertrag beim FC Schalke 04, zu dem er 2009 von Bohemians Prag gekommen ist, läuft noch bis 2013. An eine Rückkehr zur neuen Saison mag der 22-Jährige jedoch nicht so recht glauben. „In meiner Situation ist es wichtig zu spielen“, sagte er dem Kicker. „Spaß zu haben am Fußball und zufrieden zu sein mit der gesamten Situation. Das alles habe ich in Augsburg, ich fühle mich sehr wohl.“ So bahnt sich offensichtlich ein endgültiger Wechsel des Tschechen nach Augsburg an, obwohl Jan Morávek auch schon mal Spaß mit Schalke hatte. Zweimal. Als er an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen war, gewann er in der Veltins-Arena mit 1:0 und im Fritz-Walter-Stadion sogar mit 5:0. Dabei überwand er am 27. November 2010 Manuel Neuer – zum 5:0-Endstand. Ein Schalke-Schreck?