Gelsenkirchen. .

Es gab schon Revierderbys, vor denen Giftpfeile quer durchs Ruhrgebiet flogen. Vor denen gestichelt, gespottet und gehetzt wurde. Vor denen fahrlässig an der Lunte gezündelt wurde, die zum Pulverfass der Emotionen führte. Diesmal nicht.

„Uns geht es nicht darum, den Dortmundern die Meisterschaft zu versauen“, versichert Schalkes noch angeschlagener Kapitän Benedikt Höwedes, „sondern nur darum, Platz drei zu verteidigen.“

Nach der peinlichen 1:4-Pleite in Nürnberg hüten sich die Schalker vor übermütigen Kampfansagen. Sie wissen: Sie brauchen einen Sahnetag, um diesen homogenen Gegner bezwingen zu können. „Ich wünschte, wir hätten auch schon die Konstanz der Dortmunder“, sagt Trainer Huub Stevens, der dem Rivalen mit ehrlich gemeintem Respekt begegnet: „Dortmund beherrscht das schnelle Umschalten hervorragend. Das sind Automatismen, an denen wir noch Schritt für Schritt arbeiten.“ Stevens glaubt auch, dass der amtierende Meister seinen Titel verteidigen wird: „Prozentual stehen die Chancen dafür 80:20. Vor der Saison hätte ich gedacht, dass die Bayern oben stehen würden. Jetzt ist es doch wieder Dortmund: Kompliment!“

Unaufgeregt nimmt Stevens die Kunde aus Spanien hin, dass der Wechsel von Raúl nach Katar bereits perfekt sei: „Ich habe heute von unserem Manager Horst Heldt nicht vernommen, dass da irgendetwas dran ist.“ Auch Aufsichtsratschef Clemens Tönnies bleibt zuversichtlich, im Gespräch mit Sport1 sagt er: „Wenn ich überlege, was alles für uns spricht, dann gibt es für Raúl gar keine Alternative zu Schalke.“