Gelsenkirchen. Nach Wochen der Euphorie sorgte die 2:4-Heimniederlage in der Europa League gegen Athletic Bilbao für Enttäuschung und Ernüchterung beim FC Schalke 04. Die Königsblauen müssen die richtigen Lehren ziehen - und zwar schnell. Ein Kommentar.

Huub Stevens war am Freitag schon milder gestimmt als noch am Donnerstag kurz vor Mitternacht. Direkt nach der Pleite gegen Bilbao hatte Schalkes Trainer einigen Spielern vorgehalten, sich nicht voll eingebracht zu haben. Mit etwas zeitlichem Abstand blieb als letzter Vorwurf die fehlende Cleverness.

Nach dieser Heimniederlage wird Schalke die Europa League so wenig gewinnen können wie den Afrika-Cup. Doch sie hatte auch etwas Gutes: Für Jungprofis wie Matip, Papadopoulos, Draxler, Höger und Holtby war das Spiel ein Lehrstück, von hoher Bedeutung für die weitere Karriere. Sie haben gesehen, was es bringt, seinen eigenen Vorwärtsdrang nicht abzusichern und sich stattdessen an der wirklich beeindruckenden Anfeuerung des begeisterten Publikums zu berauschen. Wer mit Vollgas von der Strecke gerutscht ist, fährt künftig vorsichtiger.

Belastungstest für Schalke in Hoffenheim

Für den Endspurt in der Bundesliga braucht Schalke eine Stabilität, die das Team, das sich nach wie vor in der Entwicklung befindet, über eine Langstrecke noch nicht nachweisen konnte. Dass sich in einer so wichtigen Phase auch noch das Torwartpech zurückgemeldet hat, erschwert die Lage. So wird das Spiel in Hoffenheim zu einem wegweisenden Belastungstest.