Warum macht er das? Warum stellt sich Horst Heldt, ein Mensch, der am liebsten ungestört seine Arbeit macht, freiwillig in den Scheinwerfer? Warum legt er sich gezielt mit dem europäischen Verband an?

Weil es ihm um seinen Verein geht. Profilsucht ist ganz sicher nicht der Antrieb für den Manager des FC Schalke 04. Als sich der Klub der Regie von Felix Magath unterworfen hatte, ließ Heldt sogar eine demütigende Degradierung über sich ergehen. Er war von Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies mit Magaths Zustimmung geholt worden, um den Trainer-Manager-Vorstand zu entlasten. Als Magath interne Konkurrenz witterte, schob er den Neuen ins Marketing ab. Heldt musste warten. Und Heldt konnte warten.

Sportliche Stabilisierung und finanzielle Konsolidierung

Jetzt steht er wie gewünscht in der Verantwortung, und bisher hat er den Spagat zwischen sportlicher Stabilisierung und finanzieller Konsolidierung gut hinbekommen. Seit einigen Wochen aber sieht er die Ziele des Vereins gefährdet: das Erreichen der Champions League und des Europa-League-Endspiels. Deshalb greift er ein. Er ermahnt die Spieler, er wehrt sich gegen ungerechte Behandlung von Schiedsrichtern. So ein Skandal-Elfmeter wie der von Enschede kann den Klub einige Millionen kosten. Und Schalke braucht nach wie vor jeden Cent.

Auf Kränkungen und Beleidigungen aber hätte Heldt verzichten sollen. Bei allem erständnis für seine Lage.