Gelsenkirchen. Schalkes Routinier Christoph Metzelder sieht das Europa-League-Hinspiel in Pilsen als Chance zur Rehabilitierung für die Königsblauen. Jefferson Farfan, Christian Fuchs und Raúl fehlten beim Mannschaftstraining.

Die Schalker Trainingswoche begann am Montagmorgen mit Mienen passend zum Wetter: trüb und ungemütlich. Drei Akteure machten die Kurzschicht erst gar nicht mit: Jefferson Farfan war erkältet, Christian Fuchs machte wegen Oberschenkelproblemen nur leichtes Lauftraining und auch Raúl ließ wieder seine Wade behandeln.

Während Trainer Huub Stevens bei Trainingsende wortkarg die Stufen zu den Umkleideräumen erklomm und auch den Kollegen vom Boulevard stehen ließ, ist auch nach Misserfolgen auf einen wie Christoph Metzelder wie gewöhnlich Verlass. Wenn es überhaupt so etwas wie einen Gewinner aus dem Duell mit Mönchengladbach gab, dann darf man wohl Schalkes Routinier hinzuzählen. Immerhin stand nach seiner Einwechselung nach der Pause für den enttäuschenden Jose Manuel Jurado hinten die Null. Müßig darüber zu spekulieren, ob mit ihm in der Innenverteidigung die erste Halbzeit anders verlaufen wäre.

Niederlage in Gladbach war für Schalke eine Demütigung

Aber auch zwei Tage nach diesem Un-Ereignis aus Schalker Sicht ist der Abwehrmann immer noch ein wenig ratlos ob der Darbietungen seiner Kollegen: „In zwölf Profijahren habe ich so etwas noch nicht erlebt, das Ganze kam einer Demütigung gleich.“ Wieder konstatierte er, da noch von der Ersatzbank, eine sehr passive Anfangsphase seiner Kollegen. Gegen einen Gegner, der zu Hause natürlich eine Macht darstelle, und dem das frühe Führungstor in die Karten gespielt habe. „Da muss man sich aber auch gegenstemmen und anders darauf reagieren“, so Metzelder.

Nachdem vor einer Woche noch nicht wenige insgeheim die Spitze im Augenwinkel behalten hätten, müsse man nun erst einmal zusehen, dass man das Polster zu den nichteuropäischen Rängen behalte.

Schalker Metzelder ist enttäuscht

Dabei hatte auch Christoph Metzelder durchaus Hoffnungen, dass aus dem Vierkampf an der Spitze nicht doch nur ein Dreikampf würde. „Ich hatte nach dem Köln-Spiel, wo wir das Spiel noch drehen konnten, das Gefühl, dass wir schon weiter wären in der Entwicklung.“

So ist es offenbar nicht, deshalb laute das Motto, schnell abhaken und die Erfahrung mitnehmen. Und die Vorteile eines Fußball-Profis seien nun mal, dass man schnell die Chancen zur Rehabilitierung erhielte: „Als olympischer Sportler müsste ich nun vier Jahre warten, bis ich die nächste Chance erhielte, aber wir können schon am Donnerstag das wieder gutmachen, was wir jetzt versemmelt haben“, hofft der 31-Jährige.

Schalke will bis zur letzten Minute im Pilsen-Spiel dagegen halten

Allerdings sei Viktoria Pilsen keine Laufkundschaft, was sie schon in der Champions League gegen AC Mailand bewiesen hätten. Von Vorteil sei natürlich, dass es nicht in einer Partie um alles ginge. „Über das Weiterkommen wird im Rückspiel entschieden, deshalb müssen wir clever agieren und von der ersten bis zur letzten Minute voll dagegen halten.“