Gelsenkirchen. Bei einem möglichen Ausfall Raúls für das Köln-Spiel steigen Jefferson Farfans Chancen auf ein schnelleres Comeback bei Schalke 04. Im Training testete Schalke-Trainer Huub Stevens aber Julian Draxler auf der verwaisten Raúl-Position.
Nein, ein Frohgemut wie Hansi Hinterseer wird Huub Stevens in diesem Leben wohl nicht mehr, aber am Donnerstag war die Laune beim Schalke-Trainer besonders verdrießlich. Manager Horst Heldt warb anschließend um Verständnis: „Wahrscheinlich macht es ihm zu schafffen, dass er diesmal mehr Journalisten vor sich hatte als Spieler momentan im Kader“, unkte er.
Raúls plötzliche Verletzung schkägt allen Beteiligten aufs Gemüt
Die plötzliche Verletzung und der drohende Ausfall Raúls für das Samstagabendspiel beim 1. FC Köln (18.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker), der auch Donnerstag wegen einer Waden-Verhärtung nicht mittrainieren konnte, war allen Beteiligten sichtlich aufs Gemüt geschlagen. Schließlich hat man zur Zeit ohnehin Baustellen genug in der Mannschaft, die sich bislang auf ihrem Erfolgsweg davon noch nicht irritieren ließ. Sollte der Spanier, der mit seiner Routine fürs Angriffsspiel so wertvoll ist, tatsächlich ausfallen, geht Huub Stevens das Problem gewohnt stoisch an: „Wenn er ausfällt, dann ist es halt so. Dann sind die Spieler für mich am wichtigsten, die fit und einsatzfähig sind.“
Im Training rückte erst einmal Julian Draxler auf die verwaiste Raul-Position, der 18-Jährige hatte im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart nach seiner Einwechselung für mächtig Belebung gesorgt und war nicht von ungefähr an beiden Schalker Treffern nach der Pause wesentlich beteiligt.
Raúls Landsmann Jurado scheint vorerst noch kein Thema für einen Einsatz von Beginn an zu sein, er war vor dem letzten Heimspiel hinter Alexander Baumjohann gerutscht. „Vielleicht hat Jose längere Zeit nötig, um nach der Winterpause wieder in Rhythmus zu kommen, im Trainingslager hat er keinen guten Eindruck hinterlassen“, so das Urteil des Trainers.
Farfan ist eigentlich noch kein Thema
Bei Jefferson Farfan sieht die Sachlage vielleicht anders aus. Der Peruaner ist nach langer Verletzungspause eigentlich noch kein Thema, konnte erst zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolvieren. „Zwar rechne ich noch nicht mit ihm am Wochenende, aber Überraschungen gibt es im Fußball immer wieder, vielleicht muss ich ihn einsetzen, wenn wir vorne noch mehr Probleme bekommen“, hält sich Stevens ein Hintertürchen offen. Farfan sei jedenfalls gut dabei. Manche Trainingsbeobachter, die ein wenig Hüftgold beim Peruaner gesehen haben wollen, kann der Coach nicht bestätigen: „Sein Gewicht ist wie vor seiner Verletzung.“