Gelsenkirchen..
Als es zum Auftakt der Europa-League-Gruppenphase am 15. September in Cluj das 0:0 bei Steaua Bukarest gegeben hatte, war Huub Stevens noch gar nicht Trainer des FC Schalke 04. Deshalb beschränken sich seine Kenntnisse über den Tabellensiebten der Liga I Rumäniens, der am Donnerstagabend (19 Uhr, live im DerWesten-Ticker) in der Veltins-Arena gastieren wird, auf Fernsehbilder vom Hinspiel.
Da wir Huub Stevens kennen, wissen wir selbstverständlich, dass ihn das auch gar nicht so sehr interessiert, dass er vor allem auf sein Team blickt. Den rumänischen Journalisten, die auch mitteilen, dass Ciprian Marica am 30. November Namenstag hat, verrät der 58-Jährige am Mittwoch aber dennoch, dass „Steaua eine sehr kompakte Mannschaft hat, die gut organisiert steht und auf Konter spielen wird“. Ob das reicht? Um nämlich noch die Runde der besten 32 zu erreichen, ist ein Sieg für den Pokalsieger Rumäniens Pflicht – vorausgesetzt, Maccabi Haifa wird sich im Parallel-Spiel bei AEK Larnaka durchsetzen. Zurzeit liegen die Schalker mit acht Punkten auf Rang eins der Gruppe J; Haifa hat als Tabellenzweiter sechs, Bukarest fünf und Larnaka zwei Zähler.
Schalker Fans kontern
Es ist nicht verwunderlich, dass auch ein paar Fragen gestellt werden, die sich mit der Schmach der 0:2-Pleite vom vergangenen Samstag bei Borussia Dortmund beschäftigen. Obwohl die Fans der Königsblauen im Signal-Iduna-Park in dem Moment, als die BVB-Anhänger ihren Spott durch das Stadion trällerten, mit eben solchem konterten. „In Europa kennt euch keine Sau“, sangen sie und genossen für einen Moment, in der vergangenen Saison im Halbfinale der Champions League gegen Manchester United gestanden zu haben.
Vergangenheit. Dazu zählt auch der Uefa-Pokal-Sieg 1997. Und über Vergangenes will Huub Stevens auch gar nicht philosophieren. „Ich lebe in der Gegenwart, nicht in der Vergangenheit“, sagt er. „Das sage ich immer wieder. Obwohl ich weiß, dass das für die Fans sehr, sehr wichtig ist.“
Und wie hat er das Dortmund-Spiel nun aufgearbeitet? „Dazu werde ich in der Öffentlichkeit nichts sagen, das habe ich noch nie gemacht“, sagt Huub Stevens. „Wir waren alle enttäuscht. Aber das ist doch das Schöne am Fußball-Geschäft, dass du nur wenige Tage später schon wieder eine Leistung bringen kannst.“ Eine bessere Leistung sollte es aber sein, sonst könnten die Bukarester nämlich zur Stolperfalle werden und die Schmerzen vom 3. November doch wieder intensiv zurückkehren: Die Partie gegen AEK Larnaka war 0:0 ausgegangen, und Klaas-Jan Huntelaar hatte sich einen doppelten Nasenbeinbruch zugezogen.
Huub Stevens lässt sich auch gar nicht dazu verleiten, eine Prognose für das Spiel abzugeben. „Wir richten uns nach unseren Qualitäten“, sagt er zwar. „Aber wissen Sie, was morgen passiert?“, fragt er am Mittwoch einen rumänischen Journalisten. „Das weiß nur einer. Der sitzt da oben, aber ich habe keinen telefonischen Kontakt zu ihm.“