Dortmund. Nach der 0:2-Derbyniederlage bei Borussia Dortmund war Schalke-Trainer Huub Stevens sauer. “Das war zu wenig“, sagte Stevens und ergänzte: “Das ist eine große Enttäuschung für mich.“ Die Schalker schossen nur dreimal auf das Dortmunder Tor.

Nicht nur einmal hat Trainer Huub Stevens seit seinem zweiten Amtsantritt beim FC Schalke 04 gesagt, dass in dieser Bundesliga-Saison hinter dem FC Bayern München „alles möglich ist“. Also Platz zwei bis x. Aber am Samstag im Signal-Iduna-Park musste der 57-jährige Fußball-Lehrer erkennen, dass wohl nur ab Platz drei für den FC Schalke 04 alles möglich ist – hinter jenem FC Bayern und 2:0-Derbysieger Borussia Dortmund.

„Das war zu wenig gegen eine Mannschaft wie Dortmund“, sagte er. „Ich habe hier manchmal eine Erwachsenen-Mannschaft gegen eine Schüler-Mannschaft gesehen.“ Die Schüler trugen am Samstagnachmittag königsblaue Trikots, obwohl nur ein Schüler dabei war, nämlich Julian Draxler, und könnten, wenn sich der SV Werder Bremen am Sonntag gegen den VfB Stuttgart durchsetzen sollte, auf den fünften Rang abrutschen. Das wäre dann wieder eine von diesen statistischen Momentaufnahmen, von denen Huub Stevens bekanntlich nicht viel hält.

Stevens hat noch keine Erklärung

Viel intensiver wird er sich in den kommenden Tagen mit dem Auftritt seiner Mannschaft beschäftigen, die in Dortmund nicht den Hauch einer Chance hatte. Obwohl die Borussia nicht einmal eine Top-Leistung abzurufen brauchte, um an die Tabellenspitze zu stürmen. Aber woran hat es denn jetzt gelegen, dass die Schalker so schwach und vor allem so wenig inspiriert aufgetreten waren? „Ich weiß es nicht“, sagte Huub Stevens. „Als Mannschaft musst du top sein, um hier zu bestehen. Gegen einen guten Gegner, der in der Entwicklung weiter ist als wir und das auch gezeigt hat. Das ist eine große Enttäuschung für mich.“ Gibt es denn schon eine Erklärung? „Nein. Noch nicht“, sagte Huub Stevens.

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Bei Schalke überzeugt nur Lars Unnerstall

Von Andree Hagel

Die Schalker Vorstellung im 139. Pflichtspiel-Derby gegen Borussia Dortmund wird schon dadurch eindrucksvoll charakterisiert, dass der beste Mann des 0:2-Verlierers zwischen den Pfosten stand. Und das mag Huub Stevens bekanntlich überhaupt nicht. Aber Lars Unnerstall verdiente sich als einziger Schalker ein Lob. Von hinten musste sich der 21-Jährige ansehen, dass seine Vorderleute überhaupt nicht in der Lage waren, ein Spiel aufzubauen, weil meistens schon er selbst von den Offensiv-Kräften des BVB unter Druck gesetzt wurde. „Wir haben Lars Unnerstall, der ein Riesen-Spiel gemacht hat, die Bälle schlagen lassen“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. „Schalke ist nie ins Spiel gekommen, wir waren super präsent. Das war herausragend.“ Die Torschuss-Bilanz unterstützt die Worte des 44-Jährigen, dessen Akteure 17-mal schossen, während es die Schalker nur dreimal schafften.

Huub Stevens hätte vielleicht bei intensiver Suche noch den einen oder anderen seiner Spieler gefunden, auf den er nicht ausschließlich negative Kritik prasseln lassen muss. So zwei bis drei vielleicht. Er sagte nämlich, dass er in seiner Mannschaft nur „drei, vier Spieler auf dem Platz gesehen hat, die ihr Niveau geholt haben“; die also ihre Leistung abgerufen haben. „Damit“, sagte der Schalker Trainer weiter, „kannst du kein Spiel gewinnen.“ Nicht nur gegen Borussia Dortmund nicht.

Fans vor dem Derby

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