Larnaka/Gelsenkirchen. Nach seiner Verpflichtung absolvierte Torhüter Timo Hildebrand am Freitagabend die erste Trainingseinheit beim FC Schalke 04. Manager Horst Heldt kennt den Keeper als „erfolgsorientierten Spieler, der teamfähig ist.“
Als Schalke gerade auf dem Rückflug aus Larnaka war, absolvierte Timo Hildebrand in Gelsenkirchen schon den Medizin-Check. Noch auf Zypern gab Manager Horst Heldt bekannt, dass er sich mit dem früheren Nationaltorwart auf einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 geeinigt hat (ohne Verlängerungs-Klausel). „Das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, sagte Heldt. Denn Schalke bekommt einen Ersatz für den verletzten Ralf Fährmann, und der seit dem Sommer arbeitslose Hildebrand eine Chance, sich zu beweisen.
Hildebrand, der sein letztes Bundesliga-Spiel im April 2010 für 1899 Hoffenheim beim 1:1 in Dortmund absolvierte, wird aber nicht sofort die neue Nummer eins auf Schalke. Trainer Huub Stevens will erst schauen, in welcher Verfassung sich der Ex-Stuttgarter vorstellt: „Wir werden ihm die Zeit geben, um seinen Rhythmus zu finden.“ Beim Spiel am Sonntag in Leverkusen wird mit großer Sicherheit Lars Unnerstall das Tor hüten. Und der 21-Jährige kündigt forsch an, dass er Hildebrand das Feld nicht freiwillig überlassen wird. „Ein neuer Torwart muss erstmal an mir vorbei“, sagte Unnerstall auf Zypern. „Ich habe genug Selbstvertrauen, um zu sagen: Ich habe jetzt gespielt, und ich will weiterspielen.“
Stevens erwartet einiges
Doch Hildebrand wurde von Schalke natürlich nicht für die Bank geholt. Am Freitagabend absolvierte er mit Torwarttrainer Bernd Dreher im Parkstadion bereits seine erste Trainingseinheit. „Er kann uns weiterhelfen“, glaubt Heldt, der mit dem Blondschopf in Stuttgart noch zusammengespielt hat und ihn als „erfolgsorientierten Spieler, der teamfähig ist“ kennengelernt hat. Lange Jahre war Hildebrand dritter Torwart der Nationalmannschaft hinter Jens Lehmann und Oliver Kahn – von daher erwartet auch Stevens einiges: „Er hat in der Vergangenheit bewiesen, was er drauf hat.“ Hildebrands Karriere bekam erst durch den Wechsel zum FC Valencia 2007 einen Knick.
Damals musste Heldt als VfB-Manager Hildebrand ziehen lassen – man konnte sich in einem monatelangen Poker nicht einigen. Nun kehrte Hildebrand mit anderen Vorstellungen an den Verhandlungstisch zurück. Heldt auf die Frage, ob er in den Gesprächen einen Gegenüber erlebt habe, der wie angekündigt „Demut“ hat walten lassen? „Ja“. Man habe sich schnell geeinigt, erklärte Heldt: „Geld war nicht das entscheidende Kriterium.“