Bremen. .

Zwei Siege gab es für Werder Bremen bisher in der Bundesliga. Darüber freut sich auch ein Hattinger. Nämlich Lukas Schmitz, der vor Saisonbeginn von Schalke 04 in den Norden wechselte. Wir sprachen mit dem 22-Jährigen.

Wie sind Sie in Bremen angekommen, haben Sie sich gut eingelebt?

Lukas Schmitz: Ja. Mir geht es gut, ich fühle mich absolut wohl.

Fühlten Sie sich auf Schalke denn zuletzt nicht mehr wohl?

Schmitz: Nach dem Trainer-Wechsel von Felix Magath zu Ralf Rangnick hat sich für mich auf Schalke einiges geändert. Es stimmt schon: Ich habe mich nicht mehr richtig wohl gefühlt.

Warum nicht?

Schmitz: Der neue Trainer hat nicht auf mich gesetzt, das habe ich gemerkt. Da hat mir das Vertrauen gefehlt.

Hat Ralf Rangnick Ihnen persönlich gesagt, dass er nicht auf Sie setzt?

Schmitz: Es hat ein Gespräch gegeben. Da hat er mir seine Sicht mitgeteilt. Und ich hatte danach das Gefühl, dass meine Chance in der neuen Saison nicht gut sein würde. Das Angebot von Werder Bremen kam dann zur richtigen Zeit. Bremen ist ein toller Verein.

Welche Unterschiede gibt es zwischen beiden Vereinen – also zwischen den Schalker und den Bremer Verhältnissen?

Schmitz: Für Bremer Verhältnisse hat es hier zuletzt ja auch einen großen Medienrummel gegeben. Doch das ist überhaupt nicht vergleichbar. In Bremen ist es viel ruhiger als auf Schalke. Ich wohne hier zwei Minuten vom Stadion entfernt, kann in Ruhe trainieren und mich absolut auf den Fußball konzentrieren. Für mich ist das sehr angenehm.

Spüren Sie in Bremen mehr Vertrauen als auf Schalke?

Schmitz: Ich habe auch auf Schalke Vertrauen gespürt. Da war ich zwei Jahre und habe knapp 70 Spiele gemacht. Aber wie gesagt: Zum Schluss habe ich mich nicht mehr wohl gefühlt. Das muss man aber. Wenn wenn man Vertrauen spürt, dann mach die Arbeit Spaß. Und wenn die Arbeit Spaß macht, dann leistet man gute Arbeit. Ich weiß, dass das wohl in allen Berufen so ist. Aber im Fußball vielleicht noch ein bisschen mehr.

Bremen hat von drei Spielen zwei gewonnen. Ein guter Start also: Wo sehen Sie Ihre neue Mannschaft am Ende der Saison?

Schmitz: Das kann man überhaupt nicht sagen. In der Bundesliga ist alles ganz eng zusammen.

Bremen ist Ihre zweite Station im Profi-Geschäft. Die Ablöse soll bei einer Million gelegen haben. Fühlen Sie sich dadurch auch aufgewertet?

Schmitz: Darum geht es nicht. Im Fußball muss man sich beweisen. An jedem Tag, in jedem Training. Wenn das gelingt, dann spielt man sich fest. Ich denke, dass es für mich zurzeit recht gut läuft.

Was vermissen Sie an Schalke?

Schmitz: Die Kumpels.

Welche denn?

Schmitz: Vor allem die jungen Spieler: Christoph Moritz, Benedikt Höwedes oder Joel Matip. Aber auch zu Christoph Metzelder hatte ich ein sehr gutes Verhältnis. Wir telefonieren auch noch oder schicken uns eine SMS.

Und was vermissen Sie an Sprockhövel und Hattingen?

Schmitz: Die Kontakte werden seltener. Bei der TSG Sprockhövel beschränkt sich das inzwischen auf Raoul Meister. Von der Sportszene in Sprockhövel und vor allem der in Hattingen bin ich ganz weit weg.

Vom Sport einmal abgesehen - was schätzen Sie denn an Ihrer Heimatstadt Hattingen?

Schmitz: Die Lebensqualität. Hattingen ist eine sehr schöne und ruhige Stadt. Und wenn man etwas unternehmen will, dann ist man schnell in den größeren Städten. Das hat mir immer gefallen.