Essen. Das Nachtreten gegen seinen Ex-Verein Schalke 04 ist kein guter Stil von Manuel Neuer. Damit macht er sich nach seinem Abschied von Gelsenkirchen selbst zur Persona non grata. Ein Kommentar.
Mann oh Mann, „Manu“! Welcher Teufel muss den künftigen Bayern-Keeper geritten haben - anders gefragt: welche Berater hat er bloß? -, um jetzt, da das ganze Wechsel-Theater endlich vorbei ist, noch einmal gegen Königsblau nachzutreten.
Falsches Spiel von Neuer
Dem Verein vorzuwerfen, dass er sich wegen dessen zögerlicher Verhandlungstaktik „nicht richtig verabschieden konnte“ - darauf muss man erst mal kommen. Vor allem, wenn man seinen Klub und seine Fans selbst monatelang an der Nase herumgeführt hat. Schon vergessen? Auf der Pressekonferenz im April, bei der Neuer unter Zugabe von Tränen bekannt gab, seinen bis 2012 laufenden Vertrag nicht zu verlängern, hatte der 25-Jährige die Stirn zu behaupten, er habe erst am Tag zuvor vom Bayern-Angebot erfahren. Wenn in dieser Angelegenheit also jemand ein falsches Spiel betrieben hat, dann Neuer und die Bayern.
Aber vielleicht tun wir dem Nationaltorhüter diesmal ja Unrecht und sein aktuelles Verhalten ist ausnahmsweise völlig uneigennützig, weil er seinen ehemaligen Anhängern lediglich den Abschied von ihm leichter machen möchte. Dazu würde seine auffällig innige – und auf Schalker Seelen provozierend wirkende - Umarmung mit Bayern-Stürmer Mario Gomez nach dem Länderspiel in Wien ebenso passen wie sein Loblied auf seinen neuen Klub („Bayern ist einfach der beste Verein in Deutschland“).
Neuer macht das Unmögliche möglich
Tatsächlich hat Manuel Neuer das vorher scheinbar Unmögliche geschafft: dass ihm nämlich auf Schalke schon heute keine Tränen mehr nachgeweint werden. Nicht einmal Krokodilstränen.