Gelsenkirchen. . Die schon im November 2009 voreilig verkündete Vertragsverlängerung mit dem russischen Energie-Giganten ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Auch wenn Gazprom das Interesse an einer künftigen Zusammenarbeit mit Bayern München dementierte.

Der Rubel rollt auf Schalke. Die Frage ist nur: Wie lange noch? In dieser Saison winken dem Bundesligisten aus dem noch bis Juni 2012 laufenden Sponsoren-Vertrag mit Gazprom zusätzliche Millionen an Erfolgsprämien. Aber die schon im November 2009 voreilig verkündete Vertragsverlängerung mit dem russischen Energie-Giganten ist noch lange nicht in trockenen Tüchern. Auch wenn Gazprom gestern das von einigen Medien kolportierte Interesse an einer künftigen Zusammenarbeit mit Bayern München dementierte. „Wir sind Partner des FC Schalke und wissen, was wir an diesem Verein und insbesondere an der einzigartigen Fangemeinde habe“, hieß es.

Hintergrund der Spekulationen sind Hinweise, dass der Bayern-Hauptsponsor Telekom nach Ablauf des Vertrages 2013 aussteigen könnte, sowie die bekannte Vorliebe von Vladimir V. Kotenev für den FC Bayern. Der frühere Botschafter der russischen Föderation in Deutschland ist seit acht Monaten Geschäftsführer von Gazprom Germania.

Die Gerüchte kommen dem FC Bayern sicherlich nicht ungelegen, wenn sie nicht sogar lanciert wurden. „Sobald im Zusammenhang mit Sponsoring der Name Gazprom fällt“, verriet ein langjähriger Gazprom-Insider dieser Zeitung, „steigen die Preise“. Was sowohl für eine Vertragsverlängerung der Telekom als auch für einen neuen Hauptsponsor gilt. Derzeit kassiert der FC Bayern von der Telekom jährlich bis zu 25 Millionen Euro. Schalke soll zwar von Gazprom „nur“ einen Sockelbetrag von 12 Millionen Euro erhalten, aber weil der Vertrag eine starke erfolgsabhängige Komponente enthält, ist in dieser Spielzeit deutlich mehr Geld fällig.

Erreicht Schalke heute gegen Inter Mailand das Champions-League-Halbfinale und holt den DFB-Pokal, dürften sich die zu erwartenden Mehreinnahmen durch Gazprom in Richtung zehn Millionen Euro bewegen. Zusammen mit den Erlösen aus der Champions League und dem DFB-Pokal könnte der hoch verschuldeter Klub also in dieser Saison mehr als 60 Millionen Euro kassieren.