Gelsenkirchen. . Ein Teil der Schalke-Fans mag Trainer Felix Magath ausgerechnet vor dem Revierderby beim BVB nicht mehr folgen. Ein Blick auf den Nachbarn führt den Schalkern vor, was sie vermissen. Ein Kommentar.

Felix Magath will Titel, keine Sympathien. Vielleicht kratzt ihn deshalb auch nicht, was in dieser Woche passiert ist: Mehr und mehr Fans haben ihn vor dem Spiel bei Borussia Dortmund öffentlich attackiert.

Welch ein Graben tut sich da auf: Ein Teil der Schalker Fans mag dem Trainer vor dem Derby nicht mehr folgen. Kann sich Entfremdung noch stärker ausdrücken? Dazu kommt: Ein Blick auf den ungeliebten Nachbarn führt den Schalkern vor, was sie so schmerzlich vermissen: Beim BVB wirkt ein Trainer, dessen Planung nachvollziehbar ist und der – so scheint es – darauf geachtet hat, eine auch menschlich funktionierende Gemeinschaft aufzubauen.

Auf Magaths Schalke dagegen herrscht das Prinzip des Heuerns und Feuerns. Die Handelsware Profi kommt und geht. In Wolfsburg ist Felix Magath so eine viel bestaunte Meisterschaft gelungen. Diese Blaupause, im Verein und im Kader keinen Stein auf dem anderen zu lassen, hat Magath radikal und konsequent auf Schalke übertragen. Nur: Es funktioniert nicht.

Schalke verstehe ihn nicht, klagt Felix Magath. Tatsächlich versteht Magath wohl den Klub nicht: Nicht dessen Emotionen, dessen Traditionen, dessen Lebendigkeit, dessen Widersprüchlichkeit. Und nicht, dass viele Menschen, die diesen Verein lieben, ihn noch erkennen möchten.