Tel Aviv/Belek.
Das Champions-League-Spiel des FC Schalke gegen Hapoel Tel Aviv soll manipuliert worden sein. Unter Verdacht steht ein Abwehrspieler der Israelis. Schalke-Trainer Felix Magath zeigte sich überrascht.
Die Spur führt von Israel direkt nach Gelsenkirchen. Der brasilianische Abwehrspieler Douglas da Silva sollte in diesen Tagen von Hapoel Tel Aviv zu Red Bull Salzburg wechseln. In Salzburg aber warteten sie vergeblich auf den Neuzugang. Grund: Der 26-jährige da Silva wurde offenbar erpresst – von seinem früheren Mitspieler Ivan Zarko. Zarko, der laut Medienberichten ein illegales Wettbüro führte, hatte neben kompromittierenden Sex-Fotos offenkundig brisantes Material gegen den Kicker im Köcher. Da Silva soll in Wett-Manipulationen verstrickt sein – eines der angeblich verschobenen Spiele: das Champions-League-Spiel des FC Schalke 04 gegen Tel Aviv am 20. Oktober (3:1).
Die Partie wird nach Informationen der Süddeutschen Zeitung mittlerweile von der Uefa untersucht, da es auf dem Wettmarkt offenbar zu Turbulenzen gekommen ist und insgesamt zwölf Millionen Euro auf eine Niederlage der Israelis mit mindestens zwei Toren Abstand gesetzt wurden. „Im Verein ist man geschockt, aber in der Hapoel-Mannschaft gab es schon lange Gerüchte über das Auswärtsspiel bei Schalke“, schreibt die Zeitung Ha’aretz.
Noch nicht vollständig untersucht
„Ich höre das jetzt zum ersten Mal“, sagte Schalke-Trainer Felix Magath am Freitagabend im fernen Belek. Ein 3:1-Heimsieg gegen ein Team aus Israel sei beileibe nicht ungewöhnlich. Und zudem sei es doch „normal“ (Magath), dass ein Team auswärts schwächer spiele als daheim. In Tel Aviv kamen die Schalker nur zu einem mühsamen 0:0.
Die Uefa aber bestätigte laut SZ, dass „eine Beschwerde“ über das Schalke-Spiel eingegangen sei. Die Sache sei aber „noch nicht vollständig“ untersucht worden.