Augsburg. .

Okay: Es war kein berauschendes Fußball-Spiel. Aber das 1:0 beim Zweitliga-Spitzenreiter FC Augsburg war für den FC Schalke 04 der siebte Sieg aus den vergangenen acht Spielen und hatte gleich zwei Ergebnisse: den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals sowie mehr Urlaub für die Spieler.

„Alle haben sich gefreut, dass sie mich erst am 2. Januar wiedersehen“, sagte Trainer Felix Magath, der den Urlaub nach der 0.5-Pleite beim 1. FC Kaiserslautern eigentlich auf fünf Tage verkürzt hatte. Nun sind es elf.

Ob das schon vor der Partie klar war? Jedenfalls feierten die Schalker ihren Sieg in Augsburg so, als hätten sie etwas mehr als ein Achtelfinal-Spiel im DFB-Pokal gewonnen. Sie hüpften, sie tanzten, sie strahlten. Und sie machten für ihre Fans den Bauchfletscher auf dem Rasen der Impuls-Arena, der eigentlich kein Rasen mehr ist: Raúl, der das Tor des Tages durch Jefferson Farfán großartig vorbereitet hatte, und Manuel Neuer vorneweg.

„Zurzeit läuft’s sehr gut“, sagte dann auch der Schalker Kapitän. „Wir haben öfters mal zu null gespielt, das tut uns allen sehr gut.“ Und so fällt die Hinrunden-Bilanz des Nationaltorwarts gar nicht mehr so schlecht aus. „Wir mussten uns nach dem schlechten Start rankämpfen“, sagt der 24-Jährige. „Das haben wir getan.“

So wie eben auch in dieser einen Partie in Augsburg, als erst in der 84. Minute das Siegtor fiel. „Es war ein Pokal-Spiel so, wie ich es erwartet habe“, sagte Trainer Felix Magath. „Gegen einen sehr guten Gegner, der Bundesliga-Niveau hat.“ Er ließ es sich aber nicht nehmen, auch noch einmal an die hervorragende Möglichkeit zu erinnern, die Augsburgs Tobias Werner in der 65. Minute hatte. „Aber wir haben einen Klasse-Torwart zwischen den Pfosten, der die Chance vereitelt hat.“

„Alle haben sich gefreut, dass sie mich erst am 2. Januar wiedersehen“, sagte Trainer Felix Magath.
„Alle haben sich gefreut, dass sie mich erst am 2. Januar wiedersehen“, sagte Trainer Felix Magath.

Streicheleinheiten für Manuel Neuer? Der scheint sich vor allem auch deshalb auf seinen Urlaub zu freuen, weil er dann ein paar Tage lang keine Fragen zum FC Schalke 04 oder zum FC Bayern München beantworten muss. In der Zeit könnte er jedoch lesen, was andere sagen. Christoph Metzelder zum Beispiel meinte nach dem Sieg am Dienstagabend auf die Frage, ob Manuel Neuer bleibe: „Wenn man ihm in die Augen schaut, sieht man, dass er mit diesem Verein Erfolg haben will.“ Mit dem FC Schalke 04, versteht sich. Interpretieren darf jetzt jeder selbst.

Hinweise sind von Manuel Neuer in diesen Tagen eh nicht zu erwarten. Dennoch lieferte Deutschlands und Schalkes Nummer eins noch ein paar Erklärungen. Erstens: „Man muss hier nicht unbedingt überzeugen, man muss das Spiel gewinnen. Der Platz war eine Katastrophe.“ Zweitens: „Wir müssen den Schwung mitnehmen und nicht denken, dass es von alleine so weitergeht.“ Drittens: „Jeder Einzelne kann sich verbessern, auch mannschaftlich können wir uns noch verbessern, was Teamfähigkeit und Kommunikation angeht. Aber wir sind auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.“

Wohin? Vor allem in eine bessere Bundesliga-Zukunft. „Es war ja nicht nur der Umbruch“, sagt Felix Magath. „Wir haben auch die Spielweise geändert, das hat gedauert.“ Aber es scheint inzwischen zu klappen, und so haben die Schalker in der Hinrunde eine Entwicklung „von sehr schlecht“, sagt Christoph Metzelder, „bis zu einer guten Ausgangsposition“ genommen. Das macht offensichtlich Mut. „Ich bin zuversichtlich“, sagt Felix Magath, „dass wir dieses weiterentwickeln, vielleicht sogar noch verbessern können.“

Turnier in Frankfurt

Weiter geht es nun am 2. Januar (Sonntag, ab 14.45 Uhr) mit dem Hallenturnier in Frankfurt. Beim Licher-Hessen-Cup starten neben den Königsblauen Gastgeber Eintracht Frankfurt, Titelverteidiger FC St. Pauli, die Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth und VfL Bochum sowie Drittligist Kickers Offenbach. Drei Tage später fliegen die Schalker zum Trainingslager ins türkische Belek.