Frankfurt/Main. .
Nach der Nachtklub-Affäre haben die Profis von Schalke 04 ihren Trainer Felix Magath ein wenig besänftigt. Die in der Liga schwächelnden Königsblauen zogen durch ein 1:0 (1:0) bei Zweitligist FSV Frankfurt ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein
Frankfurt. Die Gelegenheit für eine der gefeierten Überraschungen im DFB-Pokal schien am Dienstagabend in Frankfurt günstig. Der Gast FC Schalke 04 konnte in der laufenden Saison bislang selten überzeugen. Einige Spieler des Pokal-Halbfinalisten hatten zudem zuletzt eher als Party-Profis als auf dem Rasen geglänzt. Den Vizemeister erwartete der FSV Frankfurt, dessen junge, 4,5 Millionen-Euro-Truppe als Abstiegskandidat in die Zweite Liga gestartet war und als Tabellensechster bislang für Furore sorgt. Hans Jürgen Boysen, Trainer des Zweitligisten, hatte zudem Überraschungs-Erfahrung und 1995 mit dem SV Sandhausen den VfB Stuttgart geschlagen und zehn Jahre später mit den Offenbacher Kickers den Erstligisten 1. FC Köln besiegt. Für das Zweitrunden-Duell gegen Vizemeister Schalke 04 wusste Boysen fachkundige Assistenz an seiner Seite: FSV-Co-Trainer Gerhard Kleppinger hat sowohl als Spieler als auch als Trainer bei den Schalkern unter Vertrag gestanden.
Die Hoffnung auf das kleine Fußball-Wunder zerschlug sich allerdings schon nach zwölf Minuten. Bis dahin hatten die Schalker mit einer betont nüchtern wie sachlichen Spielweise das Duell kontrolliert und den Frankfurtern kaum Ballbesitz gegönnt. Nach einem Geistesblitz des Spielmachers Jurado stand es dann 1:0. Der Spanier dribbelte sich durch die FSV-Abwehr, fand keinen Passempfänger und zog aus 22 Metern einfach ab. Durch die 10470 Zuschauer im ausverkauften Volksbank-Stadion ging eine Jubelwelle. Das Miniatur-Stadion war fest in der Hand der Schalker Fans, die das Duell in Frankfurt zum Heimspiel machten. Applaus erhielt Jurado auch von Landsmann Raul und von Christoph Metzelder. Trainer Felix Magath hatte Edu in die Startelf geholt und schonte den spanischen Stürmer, der als Bankdrücker immer noch auf seinen ersten DFB-Pokaleinsatz wartet. Metzelder durfte sich ebenfalls ausruhen und gehörte als Zuschauer gar nicht zum Kader. Seinen Arbeitsplatz an der Seite von Benedikt Höwedes übernahm der junge Grieche Kyriakos Papadopoulos.
Der 1:0-Führung folgte lange wenig Aufregendes. Die Schalker ließen kaum Konter zu, erspielten sich aber auch selbst nur wenige Torchancen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte scheiterte Klaas-Jan Huntelaar mit einem Kopfball an der Latte.
In der zweiten Hälfte spielten die Frankfurter zumindest etwas mehr mit, so dass sich Manuel Neuer in seinem Strafraum nicht mehr ganz so einsam fühlte. Und der Nationaltorhüter musste Kopf und Kragen riskieren, als Frankfurts Mike Wunderlich in der 74. Minute allein vor ihm im Strafraum auftauchte und an Neuer scheiterte.
Die Pokal-Überraschung in Frankfurt blieb in den verbleibenden Minuten aus. So können die Schalker weiter auf ihren fünften Pokalsieg hoffen und erst mal auf eine erfolgreiche Woche zurückblicken. Der von Felix Magath von seinen Party-Profis eingeforderte deutliche Erfolg blieb zwar gestern aus. Mit zwei Siegen (Tel Aviv, FSV Frankfurt), einem Unentschieden (Eintracht Frankfurt) und nur einem Gegentor in drei Spielen stimmen aber die Ergebnisse. Samstag soll es gegen Leverkusen endlich den ersten Liga-Heimsieg der Saison geben, Sonntag dann in der ARD-Sportschau einen attraktiven Gegner für das Viertelfinale am 21./22. Dezember.