Gelsenkirchen..

Schiedsrichter Florian Meyer stand beim Bundesligaspiel Schalke gegen Stuttgart (2:2) im Mittelpunkt. Zur Pause brüllten die Schalke-Fans „Schieber“, nach dem Spiel beschwerte sich der VfB.

Florian Meyer aus Burgdorf in Niedersachsen pfeift seit zwölf Jahren Spiele in der Fußball-Bundesliga. Er ist einer der erfahrensten und ruhigsten deutschen Schiedsrichter - und wird auch international eingesetzt. Doch er hatte schon bessere Tage als beim Spiel Schalke 04 gegen VfB Stuttgart (2:2). Nach dem Schlusspfiff beschwerten sich die Stuttgarter.

Vor allem eine Szene in der 25. Minute verärgerte die Schwaben. Cacau traf vermeintlich zum 2:0 für den VfB, Florian Meyer pfiff ab. Zu Unrecht. Schon beim 1:2 in Nürnberg wurde ein Stuttgarter Tor zurückgepfiffen - Pogrebynak hätte zum 1:1 getroffen. „Aus meiner Sicht wurde uns wieder ein Tor weggenommen“, sagte der Stuttgarter Trainer Jens Keller. Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic nahm Meyers Entscheidung mit Galgenhumor: „Wenn das so weitergeht, müssen wir viele Tore schießen in dieser Saison.“ Nicht ganz so gut gelaunt war der Stuttgarter Kapitän Cacau: „Ich habe den Eindruck, dass der die Entscheidung für sich bekommt, der am lautesten schreit. Das war Herr Magath.“ Schalke-Trainer Felix Magath hatte sich kürzlich über Schiedsrichter-Entscheidungen gegen Schalke in der aktuellen Saison beklagt. Doppelt bitter für Stuttgart: Vier Minuten später glich Edu für die Königsblauen aus. 1:1 statt 2:0.

Doch nicht nur die Stuttgarter waren mit Florian Meyers Leistung nicht einverstanden. Als Meyer die erste Hälfte beendete, brüllten auch die Schalke-Fans laut „Schieber“ - weil Meyer dem Stuttgarter Gebhart nach einem Foul an Lukas Schmitz nicht Gelb gezeigt hatte (38.), weil er sich von Raúl anschießen ließ und somit einen aussichtsreichen Konter verhinderte (32.) und weil er zu oft gegen Klaas-Jan Huntelaar pfiff.

In der 80. Minute hatte Florian Meyer nicht genau gesehen, ob der Stuttgarter Serdar Tasci den Schalker Christoph Metzelder gefoult hatte - Assistent Sönke Glindemann musste helfen. Bei dieser Entscheidung für die Schalker gab es aber keine Diskussionen. Der Foulelfmeter, den Huntelaar zum 2:2 verwandelte, war korrekt. „Ja“, antwortete der gefoulte Christoph Metzelder ungewohnt kurz und knapp auf die Frage, ob’s ein Elfmeter war. Stuttgarts Trainer Jens Keller meinte: „Ich würde nicht von einer Fehlentscheidung sprechen. Den kann man geben, der Kontakt ist da.“

Doch dann fügte Keller hinzu: „Aber mit Glück bleibt die Fahne unten.“