Gelsenkirchen. .
Nach Raúl und Christoph Metzelder hat Schalke mit Julio Baptista einen dritten Spieler im Visier, der früher das Trikot von Real Madrid getragen hat.
Die letzten Bedenken sind zerstreut, die Bühne ist bereit: Als Schalke am Freitag nach Hamburg flog und dort vor Ort das Abschlusstraining absolvierte, waren auch Raúl und Christoph Metzelder dabei. Die beiden prominenten Neuzugänge von Real Madrid werden an diesem Samstag (18.30 Uhr) im Spiel beim Hamburger SV ihr Bundesliga-Debüt für Schalke feiern. „Raúl hat im Training in den letzten Tagen einen guten Eindruck gemacht“, erklärte Felix Magath, der den Stürmerstar zuletzt beim Pokalspiel in Aalen wegen konditioneller Rückstände geschont hatte.
Raúl ist damit der nächste Star, den die Bundesliga präsentieren kann: Nach 550 Spielen für Real Madrid ist der 33-Jährige einer der prominentesten Fußballer, die in den vergangenen Jahren in der Bundesliga gespielt haben. Wie gut der fünfmalige spanische Fußballer des Jahres heutzutage noch ist, wird er nun unter Beweis stellen müssen. „Ich bin keine 20 mehr“, sagt Raúl selbst, „aber ich habe eine unglaublich große Vorfreude, diese Herausforderung anzunehmen, die für meine Karriere sehr wichtig ist.“
Es passt, dass Raúl in seinem ersten Spiel auf HSV-Star Ruud van Nistelrooy (34) trifft, mit dem er über Jahre das Sturmduo bei Real Madrid bildete. Magath sieht in dem Aufeinandertreffen der beiden einst Königlichen den Trend, dass die Bundesliga – auch aus wirtschaftlichen Gründen – immer interessanter für solche Spieler mit großen Namen wird. Er prophezeit sogar: „Ich bin überzeugt, dass noch weitere Stars nach Deutschland kommen werden.“ Und der nächste möglicherweise wieder nach Schalke.
Die Spur nach Rom scheint heiß zu sein
Denn die Spur nach Rom zu Julio Baptista (wir berichteten) scheint heiß zu sein. Magath bestätigt, dass der 28 Jahre alte Brasilianer zu haben ist und schmunzelt vielsagend: „Ein guter Mann.“ Seine besten Jahre hatte Baptista von 2003 bis 2005 beim FC Sevilla, wo er in 63 Spielen 38 Tore erzielte. An diese Quote konnte er danach bei Real Madrid, dem FC Arsenal und AS Rom nicht mehr anknüpfen, aber in diesem Sommer stand der offensive Mittelfeldspieler noch im brasilianischen WM-Kader. Angeblich soll er für fünf Millionen Euro Ablöse zu haben sein. Da Magath die Hoffnung auf Zvjezdan Misimovic aufgegeben hat, gilt Baptista nun als erster Kandidat für das Mittelfeld. Und der Brasilianer hat einen Vorteil gegenüber anderen: Er spielte bei Real Madrid schon zwei Jahre mit Raúl zusammen.
Beim Start in Hamburg muss Schalke allerdings noch ohne weitere Verstärkung auskommen. Dennoch ist Magath optimistisch: „Ich denke, dass wir gerüstet sind. Ich fange eine Saison immer lieber auswärts an, weil die Heimmannschaft zum Start mehr Druck hat. Und deswegen sehe ich einen leichten Vorteil bei uns.“