Gelsenkirchen. .

Ein Wechsel von Kevin Kuranyi zu Dynamo Moskau wird dementiert. Aber: Magath hat dem Torjäger noch gar kein Angebot zur Vertragsverlängerung in Schalke vorgelegt. Mit Erik Jendrisek kommt unterdessen ein weiterer Stürmer.

Ganz zum Schluss blickte Felix Magath noch auf einen Spickzettel und verlas scheinbar Überraschendes: „Eventuelle Meisterfeier auf dem Mir-san-Mir-Platz in Gelsenkirchen.“

Schalkes Trainer hatte einen Heidenspaß an seinem Wortspiel, denn eigentlich gibt es in Gelsenkirchen ja gar keinen Platz mit diesem Namen. „Mir san mir“ ist vielmehr das selbstbewusste Motto des FC Bayern, das sich Schalke im Schlussspurt um den Titel jetzt offenbar auch zu eigen machen will. Denn am Donnerstag verkündete Magath, dass Schalke am 9. Mai, dem Sonntag nach dem Saisonfinale, auf jeden Fall eine Party mit den Fans feiern will – „ganz egal, wie die letzten Spiele ausgehen.“ Steigen wird diese Fete, zu der bis zu 100 000 Menschen erwartet werden, auf dem Platz vor dem „Musiktheater im Revier“ – und das wird kurz MiR genannt.

Während Magath das Titelduell mit dem FC Bayern überaus forsch angeht und für die Partie am Samstag gegen Werder Bremen „vielleicht unser bestes Heimspiel“ ankündigt, bleibt er in der Personalie Kevin Kuranyi in der Defensive. Am Donnerstag berichtete das Fachmagazin Kicker, dass Kuranyi sich mit Dynamo Moskau über einen Wechsel einig sei. Eine Nachricht, die auf Anfrage dieser Zeitung prompt dementiert wurde: Sowohl von Kuranyi selbst, als auch von dessen Berater Roger Wittmann: „Es ist noch keine Entscheidung gefallen.“

Entscheidung treffen

Dennoch deutet vieles darauf hin, dass Kuranyi vor dem Absprung steht. Denn nach Informationen dieser Zeitung hat Magath dem Torjäger, der mit 18 Treffern ein Garant für den Höhenflug in dieser Saison ist, bisher immer noch kein Angebot zur Verlängerung seines Vertrages vorgelegt. Magath bestätigt: „Wir sind so verblieben, dass wir uns zusammensetzen, wenn der Zeitpunkt dafür da ist. Aber er ist noch nicht da.“ Vorher, so der Manager, müsse er noch „Kassensturz machen“, um zu sehen, wie viel Geld für die Mannschaft ausgegeben werden könne.

Offenbar genießen derzeit andere Personalien Priorität. Nachdem zu Wochenbeginn bereits Christoph Metzelder verpflichtet wurde, präsentierte Schalke am Donnerstag den nächsten Neuzugang: Vom Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern kommt der slowakische Nationalspieler Erik Jendrisek (23) ablösefrei nach Schalke – ein Angreifer, der in dieser Saison 14 Tore in 29 Spielen erzielt hat. Sicher kein Nachfolger für Kuranyi, aber bereits der neunte Stürmer, den Schalke unter Vertrag hat.

Kuranyi geht davon aus, dass mit der Champions-League-Qualifikation eigentlich die Mittel für eine Vertragsverlängerung vorhanden sein müssten. Wie lange er noch auf ein Schalker Angebot wartet, ist ungewiss. Aus seinem Umfeld heißt es jedenfalls, „dass Kevin nun langsam eine Entscheidung treffen muss.“