Borkum. .

Sommer – und sehr viel Sonne. Doch nicht nur das Wetter auf der Nordseeinsel Borkum ist für die Bundesliga-Fußballer des FC Schalke 04 perfekt. „Es gefällt mir sehr, sehr gut. Ich bin überzeugt, dass es die richtige Wahl war“, sagt Trainer und Manager Felix Magath

Ein paar Dinge im Einzelnen:

Der Strand: Dazu braucht Felix Magath gar nichts zu sagen. Um Ausdauer-Grundlagen zu schaffen, was zum Start der Vorbereitung ja sehr, sehr wichtig ist, könnte der Schalker Trainer-Stab kaum etwas Besseres finden. Auch wenn der eine oder andere Spieler schon etwas grimmig schaut, wenn er vor 8 Uhr und bei noch nicht sommerlichen Temperaturen in den Sand muss. Oder, wie am frühen Sonntag, über die Seilchen springen muss.

Die Anlage: der Sportplatz an der Inselschule und die Heimat des TuS Borkum, der gerade die Meisterschaft in der 1. Kreisklasse gefeiert hat. Klar: Es kommen immer ein paar Kinder, Jugendliche und Erwachsene vorbei, um zu schauen und Autogramme – vor allem von Felix Magath – zu ergattern. Aber die Schalker haben dort auf dem schönen Rasen ihre Ruhe. Obwohl: An der Bande ist es nicht nur schön. „Die Nr. 1 im Pott sind wir“, steht da auf dem Schild der Supporters Borkum, eines BVB-Fanclubs. Direkt daneben hängen die Borkumer Schalker, und auf ihrem Schild steht: „Heute gucken – bald anfassen!“

Auf dem Sportplatz der Inselschule testeten die Schalker bei ihrer dritten und letzten Freitag-Einheit am Abend auch den neuen Adidas-Ball, der in kommenden Bundesliga-Saison benutzt werden muss. Besonderen Gefallen an dem Spielgerät fand Marcelo Bordon, dem drei Treffer beim Dreier-Miniturnier gelangen, das er auch gewann. Zusammen mit Tim Hoogland, Ivan Rakitic, Rafinha, Edu, Lukas Schmitz und dem Bremer Gastspieler Fabian Burdenski feierte der Brasilianer einen 3:2- und einen 6:3-Sieg.

Noch mehr Schweiß als am Freitag floss bei der Trainingseinheit am Samstagvormittag, nachdem es bereits um 7.30 Uhr eine Mountainbike-Tour gegeben hatte. Koordinationsläufe über kleine Hindernisse bei hoher Geschwindigkeit, bei denen vor allem Ivan Rakitic überzeugte, und ein Zirkeltraining standen auf dem Programm. An dem brauchten Jermaine Jones und Benedikt Höwedes, der wieder zurück auf Borkum ist, nicht teilzunehmen. Sie absolvierten wie am Sonntag Übungen mit Reha- und Konditionstrainer Markus Zetlmeisl.

Das Hotel: Im Strandhotel Vierjahreszeiten scheinen die Schalker alles zum Wohlfühlen zu finden. Auch dort herrscht, obwohl draußen schon mal gekreischt wird, meistens Ruhe. Zumal das Publikum, das auch in diesem Hotel wohnt, das Krachmacher-Alter längst verlassen hat. Und das Restaurant „Poseidon“ bleibt wegen der Schalker Gesellschaft bis zum 2. Juli, 18 Uhr, geschlossen. „Unseren Koch hätten wir auch zu Hause lassen können. Die Küche ist gut genug“, sagt Felix Magath. „Aber unser Sternchen-Koch hat immer Angst, dass unsere Spieler zu dick werden.“

Und weil das Hotel direkt an der Strandpromenade liegt, ist auch der Weg zur Abkühlung nicht weit. Nach der mächtig anstrengenden Einheit am Sonntagvormittag, als die Schalker zehn 800-Meter-Läufe zurücklegen mussten, badeten sie ihrer Beine nach ihrer Fahrrad-Rückkehr in der Nordsee. Beim Laufen hatte vor allem die erste der fünf Vierer-Gruppen – Ivan Rakitic, Besart Ibraimi sowie die Bremer Gastspieler Dino Fazlic und Fabian Burdenski – einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Schlusslichter waren, in der fünften Gruppe, Marcelo Bordon und Tim Hoogland.