Gelsenkirchen. Schalke 04 benötigt für die neue Saison einen neuen Sportvorstand. Peter Knäbel wird seinen Vertrag nicht verlängern und kündigt Rückzug an.
Das Stühlerücken beim FC Schalke 04 geht weiter: Weil Peter Knäbel zum Ende der Saison 2023/24 den sportlich und wirtschaftlich angeschlagenen Klub verlassen wird, muss sich der Fußball-Zweitligist einen neuen Sportvorstand suchen. Knäbel teilte dem Aufsichtsrat der Königsblauen um dessen Vorsitzenden Axel Hefer mit, dass er seinen im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern und daher nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen wird.
Knäbel über Abschied: „Werde bis zum letzten Tag alles tun, damit Schalke erfolgreich ist“
Peter Knäbel, der 2018 als Direktor Nachwuchs & Entwicklung zu Schalke 04 kam, sagt mit Blick auf seinen Entschluss: „Es war mir wichtig, frühzeitig Klarheit zu schaffen, deshalb habe ich bereits vor einigen Wochen das Gespräch mit Axel Hefer gesucht und ihm meine weitere Lebensplanung, die die Rückkehr zu meiner Familie in die Schweiz vorsieht, mitgeteilt. In der mir verbleibenden Zeit als Vorstand werde ich weiterhin tagtäglich unserem Chef-Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor André Hechelmann zur Seite stehen sowie wichtige Projekte zum Beispiel im Bereich Digitalisierung abschließen. Bis zu meinem letzten Arbeitstag werde ich alles dafür tun, dass Schalke 04 erfolgreich ist und sein wird.“
„Es war in den vergangenen Monaten ein guter und von gegenseitigem Respekt geprägter Austausch, weshalb uns Peters Entschluss nicht überrascht hat. Peter ist in der größten Krise der jüngeren Vereinsgeschichte Vorstand geworden und hat einen großen Anteil daran, dass der Verein den Abstieg 2021 sportlich und finanziell überstehen konnte“, erklärt Axel Hefer, Vorsitzender des Aufsichtsrats im Namen des Gremiums. „In seinen Ressorts konnte Peter wichtige Impulse zur Weiterentwicklung des Vereins setzen. Insbesondere in der Knappenschmiede sehen wir deren positive Resultate bereits, es ist eine deutlich höhere Top-Talente-Dichte zu erkennen. Für seine geleistete Arbeit gebührt ihm bereits jetzt unser großer Dank.“
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Knäbel stand auch intern bei Schalke 04 in der Kritik
Überraschend kommt der Rückzug von Peter Knäbel tatsächlich nicht, zu sehr stand der 57-Jährige sowohl intern als auch extern in der Kritik. Seitdem er 2021 Sportvorstand wurde, stieg Schalke 04 zweimal aus der Bundesliga ab – wobei ihm der erste Gang in die 2. Liga nicht angerechnet werden kann und darf. Vorwerfen lassen muss er sich allerdings die mit André Hechelmann vorgenommene Kaderplanung für die aktuelle Spielzeit. Schalke hat sich bereits von Trainer Thomas Reis getrennt und steht nach 13 Spieltag mit nur 13 Punkten auf dem Relegationsplatz 16.
Peter Knäbel ist damit das zweite von insgesamt drei Vorstandsmitgliedern des FC Schalke 04, das in diesem Jahr seinen Posten räumt beziehungsweise den Rückzug ankündigt. Mit Stichtag 31. Juli hatten der Klub und der bisherige Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder eine Auflösung des Vertrags vereinbart. Er wird zum Jahresbeginn 2024 durchMatthias Tillmann ersetzt. Übrig bleibt vom ursprünglichen Trio damit nur die für die Finanzen zuständige Christina Rühl-Hamers.
Schalke-Aufsichtsrat vertraut auf Hechelmann und Geraerts
Die Zeit bis zum Ablauf von Peter Knäbels Vertrag soll nun genutzt werden, um wichtige Weichenstellungen für die Zukunft vorzubereiten. „Wie bereits angekündigt, wird es bis zur Winterpause eine ausführliche Analyse geben, in der die sportliche Leitung aufzeigen soll, was in den vergangenen Spielzeiten den nachhaltigen Erfolg im Lizenzbereich verhindert hat. Die Erkenntnisse wird der Aufsichtsrat im Entscheidungsprozess über die weitere Struktur und personelle Besetzung des Sports einfließen lassen“, erklärt Hefer, Aufsichtsrats-Chef von Schalke 04. Mit Blick auf die kurzfristigen Herausforderungen im Lizenzbereich ergänzt Hefer: „Der Aufsichtsrat hat volles Vertrauen in Sportdirektor André Hechelmann und Chef-Trainer Karel Geraerts. Gemeinsam mit ihren Teams werden sie das Wintertransferfenster vorbereiten und dies in den satzungsgemäßen Prozessen mit Vorstand und Aufsichtsrat umsetzen.“