Gelsenkirchen. Statt Simon Terodde spielte Kenan Karaman gegen Hannover als Sturmspitze. Die Aussichten für den Schalke-Kapitän sind nicht gut.
War dieser 3:2-Sieg gegen Hannover 96 schon die Wende? Das Ende der Krise des FC Schalke 04? Kenan Karaman wollte den umjubelten Erfolg gegen die Niedersachsen noch nicht überbewerten. „Es war ein kleiner Schritt“, sagte er. „Aber vom Turnaround möchte ich noch nicht sprechen.“ Denn Fakt ist: Schalke steht nach 11 Spieltagen noch immer auf Rang 16 der 2. Bundesliga.
Zweifelsfrei war dieser Sieg gegen Hannover aber gut für das königsblaue Gemüt: „Jedem Spieler ist ein Stein vom Herzen gefallen. Die Situation war sehr angespannt, wir haben das gespürt“, erklärte Karaman, der schon jetzt auf das nächste Spiel brennt – und das steht schon am Dienstag an. In der zweiten Runde des DFB-Pokals müssen die Schalker beim FC St. Pauli ran (18 Uhr/Sky). „Ich bin froh, dass es direkt weitergeht und hoffe, wir kommen in einen Flow“, sagte Karaman.
Trotz der schwachen Saison der Schalker gibt sich der 29 Jahre alte Türke selbstbewusst – wohl auch, weil er mit zwei Saisontoren und drei Assists zu den wenigen Lichtblicken der Gelsenkirchener gehört. „Ich will die Mannschaft führen“, sagte er zu seiner Rolle. Den Stempel als Transferflop des Sommers 2022 ist Karaman längst los.
Schalke: Kenan Karaman spielt jetzt auf seiner Lieblingsposition
Unter Karel Geraerts könnte er sogar zum wichtigsten Offensivspieler der Schalker werden. Schon gegen Hannover 96 verdrängte er Kapitän Simon Terodde aus der Anfangself. Erstmals seit Monaten spielte Schalke am Samstag ohne einen klassischen Stoßstürmer, wie es Terodde oder Sebastian Polter sind. Nach dem 3:2-Sieg gibt es wenig Gründe, daran in den kommenden Spielen etwas zu verändern. Terodde und Polter droht die Bank – auch im Pokalspiel beim FC St. Pauli.
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Statt auf die Wucht der Sturmtanks setzt Geraerts ganz vorne auf Karamans Spielstärke und das Tempo von Bryan Lasme – und die Taktik ging auf. Beide Spielertypen ergänzen sich gut und sowohl Karaman als auch Lasme trafen gegen Hannover. „Während meiner Fortuna-Zeit haben wir immer mit zwei Stürmern gespielt und ich war einer davon“, sagt Karaman, der in den vergangenen Monaten auf Schalke meist auf dem Flügel spielte, zu seiner veränderten Rolle. „Diese Rolle ist meine Lieblingsposition. Da bin ich freier, kann mich auch mal ins Mittelfeld fallen lassen.“
Auf dieser Lieblingsposition möchte sich Karaman auf Schalke für Höheres empfehlen – denn der gebürtige Stuttgarter hat ein großes Ziel: Im Sommer 2024 will er Teil des türkischen Kaders bei der Europameisterschaft in Deutschland sein. Auftritte wie die gegen Hannover dürften Kenan Karaman bei diesem Vorhaben helfen.
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