Hamburg. Die Nerven lagen blank nach der 1:3-Niederlage des FC Schalke 04 beim FC St. Pauli. Es kam zu Fan-Ausschreitungen und Wutreden der S04-Profis.
Die Stimmung war hitzig nach dem 1:3 des FC Schalke 04 beim FC St. Pauli. Die Schalke-Spieler sahen betrübt in den Nachthimmel über Hamburg, während einige S04-Fans Rot sahen. Es kam zu Randalen auf den Rängen, Ordner griffen ein, dann stürmten Polizisten den Block. Chaoten aus dem Gäste-Block waren über den Zaun zwischen den Blöcken geklettert und versuchten, den in den Bereich der Hamburger Fans zu stürmen.
Es kam zu Handgreiflichkeiten, Gegenstände wurden geschmissen. Am Ende war klar: Es gab vier verletzte Ordner, aber keiner musste stationär behandelt werden, wie der Stadionsprecher mitteilte. Später kam es auch außerhalb des Stadions zu weiteren Auseinandersetzungen, dabei wurden Flaschen auf Polizisten geworfen. Es kam zu Festnamen von Schalke-Anhängern. „Das gehört hier nicht hin“, sagte Schalke-Spieler Ron Schallenberg im Kurzinterview auf Sky. „So etwas sollte nicht passieren. Ich kann den Frust zwar verstehen, es war ein enttäuschender Tag, das war einfach nicht gut von uns.“
Schalkes Spiel mit dem Feuer
Schallenberg war sichtlich enttäuscht, aber das war kein Vergleich zu Timo Baumgartl, der noch einmal einen ganz anderen Ton anstimmte. Der 25-jährige Abwehrspieler war richtig sauer. „Wir haben sieben Punkte aus sieben Spielen und 15 Gegentore kassiert. Das geht nicht, das ist einfach zu wenig. Schönspielen geht mit dieser Mannschaft nicht. Wir müssen schleunigst mal dreckig punkten!“
Angesprochen auf das viel zu passive Schalker-Verhalten in der Defensive meinte Baumgartl: „Da ist keine Kompaktheit da, wir sind immer einen Schritt zu spät. Und das ist ein Spiel mit dem Feuer, wenn wir immer einen Schritt zu spät sind. Es ist sehr risikobehaftet“ Sky-Experte Torsten Mattuschka hakte nach: "Wer gibt denn die Vorgabe für die Manndeckung?" Baumgartl: „Es ist die Philosophie vom Trainer. Er gibt uns das vor und deshalb machen wir das auch als Mannschaft, aber klar ist, wenn man die ersten 20 bis 30 Minuten sieht, dass es brutal schwer ist, wenn der Gegner das gut macht, sich gut bewegt, dann ist es natürlich 1 gegen 1 hinten, das ist natürlich mit Risiko behaftet. Wir trainieren das unter der Woche, da sind wir akribisch. Aber es kommt immer wieder aufs gleiche hinaus, in den ersten 30 Minuten.“ Es klang auch nach Kritik an Reis. Und fast wie ein Hilfeschrei. Die kommenden Tage werden ungemütliche auf Schalke.
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