Gelsenkirchen. Da wunderten sich die Fans des FC Schalke 04: Jean-Clair Todibo ist jetzt französischer Nationalspieler. Dessen Zeit bei S04 endete schnell.

Die Fans des FC Schalke 04, die am Dienstagabend das Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich (2:1) verfolgten, rieben sich verwundert die Augen: In der Startelf des Vize-Weltmeisters stand der 23 Jahre alte Jean-Clair Todibo - im Januar 2020 war er zu den Königsblauen gewechselt, bestritt acht Bundesligaspiele und ging nach einem halben Jahr wieder. Warum eigentlich?

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Todibo stand beim FC Barcelona unter Vertrag, spielte aber kaum - Schalkes damaliger Sportdirektor Jochen Schneider handelte einen guten Deal aus: Leihe für halbes Jahr plus Kaufoption für 25 Millionen Euro. Schalke stand auf dem sechsten Platz, Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb unter Trainer David Wagner nicht undenkbar. Von Schneider gab es bei der offiziellen Vorstellung im Januar 2020 ein großes Lob: „Wir sehen in ihm eines der größten Innenverteidiger-Talente in Europa.“ Große Pläne formulierte auch To­dibo: „Mein Ziel ist es, einer der besten Verteidiger der Welt zu werden.“ Todibo hatte noch keine Sekunde für Schalke gespielt, als intern feststand, die Kaufoption zu ziehen. Die Mutmaßung: Ein, zwei Jahre später könne Schalke Todibo für ein Vielfaches verkaufen.

Schalke: Todibo beleidigte Erling Haaland im Derby

Doch dann begann im März 2020 die Corona-Krise mit schlimmen finanziellen Folgen für Schalke: Große Transfers waren nicht mehr drin. Auch sportlich lief es nicht mehr. Achtmal spielte Todibo in der Bundesliga für Schalke, es gab keinen Sieg (vier Unentschieden, vier Niederlagen, 3:12 Tore). Die letzten fünf Bundesligaspiele verpasste er schließlich wegen einer Leistenverletzung. Todibos Schalke-Zeit begann mit Fanfaren und endete still und leise. Die Fans erinnern sich nur noch daran, dass Todibo im Geisterderby gegen Borussia Dortmund (0:4) BVB-Torjäger Erling Haaland beleidigte - was über die Außenmikrofone zu hören war.

Auf Schalke wurde Jean-Clair Todibo nicht glücklich.
Auf Schalke wurde Jean-Clair Todibo nicht glücklich. © firo

Barcelona verlieh Todibo in der Saison 2020/21 erneut - doch auch bei Benfica Lissabon setzte er sich nicht durch. Erst ab der Saison 2021/22 begann sein Aufstieg - beim OGC Nizza. In der Saison 2022/23 bestritt er 46 Pflichtspiele, nun folgte sein Länderspieldebüt.

Mehr News zu Schalke 04