Gelsenkirchen. . Auf Schalke steht nach dem Fehlstart alles auf dem Prüfstand. Auch der Trainer muss liefern. Für Thomas Reis ist es die erste Bewährungsprobe.
Nach der großen Enttäuschung war es am Montag ruhig beim FC Schalke 04. Am Tag nach der 0:1-Niederlage bei Eintracht Braunschweig hatten die Schalke-Profis frei. Etwas Zeit, das Erlebte zu verarbeiten, bevor es am Freitag (18.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen Holstein Kiel in der 2. Bundesliga weitergeht. „Wir müssen uns jetzt erst einmal sammeln. Diese Niederlage tut weh und das dauert auch sicher noch eins, zwei Tage“, sagte Kapitän Simon Terodde.
Schalke enttäuscht auf ganzer Linie
Dieses 0:1 in Braunschweig war ein Wirkungstreffer. Schlimmer als das nackte Ergebnis war dabei der Auftritt der Schalker Mannschaft. Er war eines Aufstiegskandidaten nicht würdig. „In der ersten Halbzeit hat es an allem gemangelt, das war einfach schlecht“, fasste Mittelfeld-Chef Ron Schallenberg die Leistung seines Teams zusammen. Eine Erklärung dafür hatte der 24 Jahre alte Neuzugang nicht: „Natürlich gibt es mal Tage, an denen nichts funktioniert, aber die sollte man in einer Saison an ein bis zwei Fingern abzählen können.“
Weil Schalke einen solch gebrauchten Tag schon am 3. Spieltag erwischte, ist der Rumpel-Start mit drei Punkte aus drei Spielen perfekt. Besorgniserregend ist, dass trotz langer Vorbereitung, die intern stets gelobt wurde, auch Ende August noch keine Spielidee zu erkennen ist. In der Verantwortung dafür steht in erster Linie Trainer Thomas Reis, der mit seiner Mannschaft noch nicht weit genug ist, auch tiefstehende Gegner zu bespielen. Es fehlt an Ruhe, an Kreativität und auch an Qualität.
Nach guter Bundesliga-Rückrunde und nur vier Pflichtspielen in der neuen Saison unter Reis gibt es auf Schalke zwar noch lange keine Trainerdiskussion, doch der 49-Jährige ist jetzt gefordert. Er muss beweisen, dass er den nächsten Schritt mit der Mannschaft gehen kann. Für Reis ist das die erste echte Prüfung auf Schalke. Anders als in der Bundesliga-Rückrunde hat S04 eine Liga tiefer etwas zu verlieren.
Schalke: Torwart Marius Müller erneut bester Spieler
Nun ist Schalke in jedem Spiel Favorit, muss agieren, statt nur zu verteidigen und auf den Gegner zu reagieren. Das gelingt noch nicht ansatzweise. Dass die Schalker zwei der vier Pflichtspiele gewinnen konnten, haben sie guter Effizienz vor dem Tor und ihrem Torwart Marius Müller (30) zu verdanken, der in Braunschweig erneut bester S04-Profi war. Mit seinen Paraden hat die Königsblauen mehrfach gerettet und schlechte Spiele fast im Alleingang kaschiert. Dauerhaft kann und darf das nicht reichen, um in der 2. Bundesliga erfolgreich zu sein. Schon Freitag gegen Kiel muss Schalke ein anderes Gesicht zeigen. Sonst könnte die Ruhe in Gelsenkirchen bald ein Ende haben.