Gelsenkirchen. Zwei Spieler liefen in Braunschweig das erste Mal für Schalke auf. Für einen gibt es von Trainer Thomas Reis Kritik, für den anderen Lob.

Erst wenige Sekunden waren am Sonntag in Braunschweig gespielt, da stand Niklas Tauer erstmals im Mittelpunkt. Nach gutem Dribbling an der Seitenlinie zog der Aushilfs-Rechtsverteidiger von Schalke 04 in die Mitte und wurde böse gefoult. Nach kurzer Behandlung ging es für den 22-Jährigen zwar weiter, doch die Szene war ein erster Vorgeschmack auf das, was Tauer in seinem ersten Profispiel für die Königsblauen erwarten wird. Gleich mehrfach lag er während der ersten Halbzeit mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden. „Es hat ein bisschen kassiert in den ersten Minuten“, brachte es Schalke-Sportdirektor André Hechelmann (38) auf den Punkt.

Schalke-Trainer Thomas Reis: "Ball darf er so nicht spielen"

Schon nach fünf Minuten wurde Tauer ein zweites Mal behandelt. Diesmal nach einem unglücklichen Tritt gegen seinen Kopf, der Spuren hinterließ – in doppelter Hinsicht. Einerseits war da die Beule, an seinem Kopf, andererseits eine leichte Verunsicherung. Denn fortan spielte Tauer schwach, kam nicht mehr in die Zweikämpfe und er leistete sich einen folgenschweren Ballverlust (21.), der das 1:0-Siegtor von Eintracht Braunschweig durch Fabio Kaufmann einleitete. „Er spielt einen Ball, den er so nicht spielen darf“, kritisierte sein Trainer Thomas Reis (49).

Hat nach seinem Schalke-Debüt Schrammen im Gesicht: Niklas Tauer.
Hat nach seinem Schalke-Debüt Schrammen im Gesicht: Niklas Tauer. © firo

Viel Eigenwerbung konnte der Ersatz für den verletzten Cedric Brunner (29) folglich nicht betreiben. Da Tauer auch in der Offensive keine Akzente mehr setzen konnte, entschied sich Reis mit Beginn des zweiten Durchgangs für einen Wechsel und brachte Henning Matriciani, um einen „neuen Impuls“ zu setzen, wie der Coach erklärte.

Besser stellte sich Yusuf Kabadayi in seinem ersten Pflichtspiel für Schalke 04 an. Nach rund einer Stunde kam die 19 Jahre alte Leihgabe des FC Bayern München für Bryan Lasme (24) ins Spiel und sorgte auf dem linken Flügel mehrfach für Gefahr. Mit guten Dribblings setzte er sich einige Male durch und brachte Flanken in den Strafraum. „Er hatte ein paar gute Aktionen“, bestätigte Reis, der nach dem enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft allerdings nicht in der Stimmung war, um einzelne Spieler mit viel Lob zu überschütten.

Yusuf Kabadayi hinterließ bei der Schalke-Pleite in Braunschweig einen guten Eindruck.
Yusuf Kabadayi hinterließ bei der Schalke-Pleite in Braunschweig einen guten Eindruck. © firo

Schalke: Yusuf Kabadayi hinterlässt erste Duftmarke

Bei seinem ersten Einsatz im Profibereich stimmte beim Linksaußen zwar längst noch nicht alles, doch eine erste Visitenkarte konnte Yusuf Kabadayi in Braunschweig abgeben. Zumindest das ist mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen Holstein Kiel am Freitag (18.30 Uhr/Sky) ein kleiner Hoffnungsschimmer.

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