Gelsenkirchen. Es sah lange nach einem Remis aus, doch dann bescherte der Wuppertaler SV der U23 des FC Schalke eine späte Niederlage.
Wieder entschied der Wuppertaler SV spät das Spiel für sich. In der 86.Minute und der vierten Minute der Nachspielzeit schlug der WSV bei der U23 des FC Schalke 04 zu, nahm mit dem 3:1 (1:1) den dritten Sieg aus dem dritten Saisonspiel mit.
Die Erwartungshaltung bei den Gästen war groß, für sie ging es an diesem Freitagabend um die Tabellenführung in der Regionalliga West, und schon weit vor dem Anpfiff war der Gäste-Anhang in Stimmung dafür. Die Blau-Roten nahmen den Faden von der Tribüne des Parkstadions vor 1004 Zuschauern gerne auf. Und eine lange Zeit in der ersten Hälfte spielten die Wuppertaler wie erwartet selbstbewusst auf, hatten noch Schubkraft aus den vorherigen Siegen in der Nachspielzeit bei Alemannia Aachen (2:1) und gegen Borussia Mönchengladbach U23 (3:2) in der Kluft.
Schalke beißt sich ins Spiel
Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel hatte schon erwartet, dass seine Königsblauen „Power als Team“ dagegensetzen müssen, und schon die ersten Minuten zeigten, dass die Gäste Druck machen wollten. Gegenüber dem 2:2 in Düren blieben Verthomy Boboy und Niklas Castelle zunächst auf der Bank. Malik Talabidi und Paul Friedrich Pöpperl, er hinter den Spitzen Pierre-Michel Lasogga und Keke Topp, rückten in die Startelf.
In der sechsten Minute musste S04-Torhüter Justin Treichel den ersten Wuppertaler Schuss von Charlison Benschop entschärfen, und die Gäste griffen weiterhin zu, alles lief nach dem Drehbuch des Topteams der Liga. Darin tauchte in der 18. Spielminute auch der Führungstreffer für den WSV auf, nach einem Eckball köpfte Kapitän Kevin Pytlik den Gast mit 1:0 in Führung. Aber nach 20 Minuten bissen sich die Schalker hinein in dieses Spiel, und die offensive Hauptrolle besetzte zunehmend das Fimpel-Team.
Schalkes Lasogga mit erstem Torschuss
Pierre-Michel Lasogga gab nach 27 Minuten den ersten Torschuss der Gastgeber ab, weit drüber, aber bis zur Halbzeit fanden die Schalker ihre Präzision. Lasogga scheiterte mit einem abgefälschten Freistoß und einem Kopfball, Emmanuel Gyamfi zielte über das Tor. WSV-Torhüter Sebastian Patzler rettete zweimal gegen Steven Van der Sloot und Keke Topp, aber dann half auch den Schalkern ein Eckball.
Joey Müller stand richtig und traf zum Schalker 1:1-Ausgleich nach 42 Minuten – die Klappe fiel für eine erste Halbzeit, in der die Schalker das Wuppertaler Selbstbewusstsein zunächst beiseite gekämpft hatten.
Es sah nach einem Remis aus...
Die zweiten 45 Minuten eröffneten wieder die Wuppertaler druckvoll, aber diesmal war die Schalker Befreiung nur eine Minutensache, auch die Gastgeber traten direkt mit Selbstbewusstsein auf, und der gerade eingewechselte Nelson Amadin ließ die erste Prüfung für WSV-Keeper Patzler vom Fuß (58.). Vor beiden Toren wurde es ruhiger. Die Wuppertaler kramten vergeblich nach dem Offensivfaden der Anfangsphase, die Schalker kamen aus ihrer Überlegenheit nicht zu gefährlichen Abschlüssen, unter anderem versuchte es Niklas Castelle aus der Distanz.
Was wie ein Unentschieden aussah, drehte Wuppertal dann doch noch zum Sieg. Nach einem durch Justin Treichel abgewehrten Schuss war Phil Benkhoff zur Stelle, traf im Nachschuss zum 2:1 der Gäste. Die Entscheidung, aber Wuppertal traf noch mal in der Nachspielzeit: Semit Sahic (90.+4) setzte den Schlusspunkt.
So spielten sie:
Tore: 0:1 Pytlik (18.), 1:1 Müller (42.), 1:2 Benkhoff (86.), 1:3 Saric (90.+4).
Schalke 04 U23: Treichel; Van der Sloot, Talabidi (87. Tonye), Albutat, Kopf (87. Boboy) – Müller, Kaparos – Pöpperl (56. Amadin), Gyamfi (52. Anubodem) – Topp (56. Castelle), Lasogga.