Hamburg. Das 5:3 zwischen dem HSV und Schalke bot viel Spektakel. Bei S04 gab es gleich mehrere beachtliche Debüts: positiv wie negativ. Die Einzelkritik.

Marius Müller: Ein ruhiges Schalke-Debüt durfte der Fährmann-Vertreter nicht feiern – ganz im Gegenteil. Schon in der ersten Halbzeit rollten etliche HSV-Angriffe auf sein Tor zu. Doch der 30-Jährige behielt die Ruhe und entschärfte einige gefährliche Schüsse mit tollen Paraden. Trotz der fünf Gegentore war Müller der beste Schalker. Note: 2

HSV-Spieler Laszlo Benes erzielt per Elfmeter das Tor zum 2:2 gegen Schalkes Torwart Marius Müller.
HSV-Spieler Laszlo Benes erzielt per Elfmeter das Tor zum 2:2 gegen Schalkes Torwart Marius Müller. © dpa

Cedric Brunner: Der sonst so solide Schweizer hatte in der Rückwärtsbewegung seine Probleme mit den schnellen Hamburgern. Weder im Stellungsspiel noch in den Zweikämpfen agierte sauber. Offensiv war von Brunner nichts zu sehen. Note: 5

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Ibrahima Cissé: Ein Jahr nach seiner Verpflichtung durfte er erstmals für die Schalke-Profis ran – und er erlebte ein Albtraum-Debüt. Cissé bekam HSV-Stürmer Glatzel kaum zu packen und fehlte mehrfach im Zentrum. Durch sein plumpes Trikotziehen gegen Glatzel verursachte er einen Elfmeter, den Bénes zum 2:2 verwandelte Für den 22-Jährigen kam es sogar noch schlimmer: Nach 71 Minuten sah er nach Foul an Öztunali Gelb-Rot. Note: 6

Ibrahim Cissé versteht beim Duell in Hamburg die Welt nicht mehr.
Ibrahim Cissé versteht beim Duell in Hamburg die Welt nicht mehr. © dpa

Marcin Kaminski: Als Abwehrchef soll der polnische Routinier die Schalker Defensive in dieser Zweitligasaison ordnen. Gegen den HSV ist ihm das allerdings nicht gelungen. Die Abstimmung mit Cissé passte oft nicht, Schalke verteidigte teilweise vogelwild und ließ etliche Chancen zu. Auch in den Zweikämpfen hatte Kaminski Luft nach oben. Note: 5,5

Thomas Ouwejan: Defensiv hatte der Niederländer links hinten enorm viel zu tun. Gegen den agilen Königsdörfer hatte er es nicht leicht und zog in den direkten Duellen mehrfach den Kürzeren. Aber: Offensiv war er zur Stelle. Kurz vor der Pause sorgte er mit seinem Volley für die 2:1-Führung. Note: 4,5

Schalkes Thomas Ouwejan bejubelt den Führungstreffer zum 2:1 gegen den HSV.
Schalkes Thomas Ouwejan bejubelt den Führungstreffer zum 2:1 gegen den HSV. © dpa

Ron Schallenberg: Der Neuzugang aus Paderborn hatte in der Anfangsphase einige Probleme ins Spiel zu kommen. Doch Schallenberg steigerte sich schnell und gewann vor der Abwehr einige wichtige Zweikämpfe. Mit seinen kompromisslosen Grätschen verschaffte er seinen Kollegen etwas Luft. Super Assist für Terodde beim 3:3, doch beim 3:4 sah er unglücklich aus. Note: 3,5

Dominick Drexler: Im Zentrum sollte Drexler dem jungen Ouédraogo mit seiner Erfahrung den Rücken freihalten. Er gab auffällig viele Kommandos, stopfte Lücken, aber mit dem Ball hatte er nur wenige Ideen. Note: 4

Kenan Karaman: Als die Schalker in der ersten Halbzeit wenig Spielanteile hatten, sorgte der Türke mit einigen Einzelaktionen für Entlastung. Technisch war das Top-Niveau. Letztlich war er aber zu wenig ins Spiel eingebunden. Note: 3,5

Assan Ouédraogo: Diesen 28. Juli 2023 wird Ouédraogo definitiv nie vergessen. Mit nur 17 Jahren feierte der Mittelfeldspieler in Hamburg sein Profidebüt und zeigte eine beeindruckende Leistung. Bei seinem Tor zum 1:1 behielt Schalkes Top-Talent die Nerven und ließ vor seinem Schuss sogar noch einen Gegenspieler per Finte aussteigen. Auch die 2:1-Führung seines Teams leitete Ouédraogo mit seiner Hereingabe ein. Nach der Pause tauchte er ab. Note: 2,5

Schalke-Youngster Assan Ouedraogo trifft zum 1:1 beim HSV.
Schalke-Youngster Assan Ouedraogo trifft zum 1:1 beim HSV. © dpa

Tobias Mohr: Auf dem linken Flügel lief Mohr viel, doch agierte teilweise unglücklich – etwa als er eine Karaman-Flanke nicht aufs Tor drücken konnte (41.). Nach rund einer Stunde wurde er durch Lasme ersetzt. Note: 4,5

Simon Terodde: Schalkes neuer Kapitän agierte immer am Rande des Abseits, wurde einige Male zurückgepfiffen – doch in der 66. Minute startete er nach Schllenbergs Zuspiel im richtigen Moment und schoss überlegt zum 3:3 ein. Gut war auch seine Ablage auf Ouédraogo vor dem 1:1. Note: 3.

Der Kapitän hat zugeschlagen: Simon Terodde erzielte den 3:3-Ausgleich für Schalke beim HSV.
Der Kapitän hat zugeschlagen: Simon Terodde erzielte den 3:3-Ausgleich für Schalke beim HSV. © dpa

Bryan Lasme (ab 62. Min.): Kam für Mohr ins Spiel und zumindest einmal sorgte er mit einem Dribbling für Gefahr. Ohne Note.

Paul Seguin (ab 62. Min.): Ersetzte Yougster Ouédraogo nach rund einer Stunde im zentralen Mittelfeld. Blieb ohne auffällige Aktion. Ohne Note.

Henning Matriciani (ab 72. Min.): Kam nach Cissés Platzverweis für Karaman und stopfte die Lücke in der Innenverteidigung. Ohne Note.

Sebastian Polter (ab 76. Min.): Kam in der Schlussphase für Terodde. Ohne Note.

Danny Latza (ab 76. Min.): Wurde für Drexler eingewechselt. Ohne Note.