Gelsenkirchen. Eigentlich dürfen 17-Jährige nur bis 20 Uhr arbeiten – doch für Schalkes Top-Talent Assan Ouédraogo gibt es am Freitag eine Ausnahme.

Kurz vor dem Start der Fußball-Zweitliga-Saison beim Hamburger SV an diesem Freitag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) wurde in der Geschäftsstelle des FC Schalke 04 fleißig in Gesetzestexten gelesen – denn das Jugendarbeitsschutzgesetz spielt für die Gelsenkirchener eine nicht unwesentliche Rolle. Das besagt nämlich, dass Jugendliche unter 18 Jahren nur bis 20 Uhr beschäftigt werden dürfen. Für S04 würde das bedeuten: Der 17 Jahre alte Assan Ouédraogo dürfte am zum Liga-Auftakt in Hamburg nicht mitwirken.

Doch die Königsblauen können beruhigt sein: Es gibt Ausnahmen, die auch „Tätigkeiten von Jugendlichen als Sportler im Rahmen von Sportveranstaltungen“ betreffen, wie es in Paragraf 14 geschrieben steht. Heißt konkret: Einem Einsatz von Ouédraogo in der 2. Bundesliga steht nichts im Wege. „Wir waren mit den Behörden und der DFL im Austausch“, erklärte Sportdirektor André Hechelmann. „Im Jugendschutzgesetz gab es vor einiger Zeit eine Anpassung, sodass es möglich ist, dass der Junge bis 23 Uhr arbeiten darf.“

Schalke-Trainer Reis versichert: Ouédraogo steht in Hamburg im Kader

Und schon jetzt ist klar: Ouédraogo wird in Hamburg definitiv zum Aufgebot zählen. „Ich bin froh, dass er in der Mannschaft schon akzeptiert ist. Das zeigt ja auch, welche Qualität Assan hat. Er fährt definitiv mit nach Hamburg“, sagte Trainer Thomas Reis. Sogar ein Startelf-Einsatz scheint möglich.

Auch Sportdirektor André Hechelmann schwärmte am Donnerstag vom offensiven Mittelfeldspieler. „Assan ist ein ganz toller Junge. Im Testspiel gegen Twente hat er schon für das eine oder andere Raunen im Publikum gesorgt“, sagte der 38-Jährige. „Er spielt frei auf – und das zaubert jedem Fußballfan ein Lächeln ins Gesicht.“

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Der Sportdirektor sieht in Ouédraogo einen Neuzugang für die Profi-Mannschaft der Königsblauen – auch, wenn er nur aus dem eigenen Nachwuchs kommt. Und Neuzugänge sind kurz vor dem HSV-Spiel bei Schalke noch immer ein großes Thema. Denn trotz der Verpflichtung von Innenverteidiger Timo Baumgartl (27) sucht Schalke einen weiteren Verteidiger. „Wir überlegen entweder einen Innenverteidiger oder einen Außenverteidiger zu holen“, bestätigte Hechelmann. „Es ist noch offen, aber ein Gedankenspiel.“