Gelsenkirchen. Schalke 04 muss bei der Kaderplanung auf insgesamt 18 Leihspieler schauen. Gerade in der Offensive hat Peter Knäbel noch viel zu tun.

Zum 100. Mal steht in der Bundesliga das Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund an (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) – doch noch hält sich im Revier das Fieber in Grenzen. Die Schalker träumen noch vom 2:0-Erfolg in Bochum am Samstag, der BVB spielte am Dienstag in der Champions League. Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel bastelt im Hintergrund an der Zukunftsplanung. Wir verraten den aktuellen Stand – für die 1. und für die 2. Bundesliga.

Torhüter: Herausforder für Fährmann gesucht

Ein neuer Torwart kommt, der auch das Zeug haben muss, Nummer eins zu werden – Interesse gibt es an Finn Dahmen (Mainz 05). Ralf Fährmann und Justin Heekeren (jeweils bis 2025 unter Vertrag) bleiben. Alexander Schwolow (Hertha BSC) und Michael Langer (Vertragsende) dürften gehen. Fazit: Fährmann erhält erneut einen Herausforderer.

Innenverteidiger: Jenz und Yoshida im Fokus

Bleibt Schalke erstklassig, ändert sich nicht viel. Dann bleibt Abwehrchef Maya Yoshida bis 2024. „Ich hoffe, dass wir in der Bundesliga bleiben, damit sich mein Vertrag verlängert“, sagte der 34-Jährige der WAZ nach dem 2:0-Sieg beim VfL Bochum. Innenverteidiger-Kollege Moritz Jenz (Lorient, vier Millionen Euro) müsste gekauft werden, wenn Schalke drin bleibt.

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Die Talente Henning Matriciani (2024), Leo Greiml (2025) und Ibrahima Cissé (2026) wären auch noch da. Steigt Schalke ab, sind Yoshida und Jenz weg. Fazit: Bei Klassenerhalt keine Baustelle, für die Zweite Liga bräuchte Schalke zwei Neue.

Außenverteidiger: Ouwejan bereitet Sorgen

Rechts sind Cédric Brunner (2024) und Mehmet Can Aydin (2025) gesetzt. Links ist das nicht ganz so leicht. Der ausgeliehene Jere Uronen könnte per Option gekauft werden. Thomas Ouwejan (2024) ist zu oft verletzt, Tobias Mohr überzeugte selten, Kerim Çalhanoğlu (auf Leihbasis in Sandhausen) sammelt nur Spielpraxis in der 2. Bundesliga. Fazit: Für die linke Seite hat S04 zwar Quantität, aber keine Qualität.

Defensives Mittelfeld: Zukunft von Král ungewiss

Aktuell funktioniert Schalkes Zentrale perfekt – Alex Král und Tom Krauß harmonieren. Králs Zukunft ist ungewiss, da er im Sommer 2023 erst einmal zu Spartak Moskau zurückkehren muss. Krauß bleibt, wenn Schalke den Klassenerhalt schafft – dann überweist S04 rund drei Millionen Euro an RB Leipzig. Dass Danny Latza (2024) sportlich noch eine große Rolle spielt, ist schwer vorstellbar. Ebenso, dass Niklas Tauer (bis 2024 ausgeliehen) schnell überzeugt. Éder Balanta kehrt nach Brügge zurück.

Interesse hat Schalke an Paderborns Kapitän Ron Schallenberg. Fazit: Kann Schalke den Ligaerhalt feiern, sollte Peter Knäbel das Gespräch mit Král suchen – er passt gut zu S04. „Es gibt viele Möglichkeiten. Schalke ist ein großartiger Verein, aber ich kann noch nicht sagen, ob ich bleiben kann oder gehen werde“, sagte Král. Geht Král, ist eine Verstärkung nötig. Auch im Abstiegsfall benötigt Schalke nur einen Neuen. Denn eine große Rolle würde Florian Flick (Ende der Nürnberg-Leihe) spielen.

Offensives Mittelfeld: Ein Zalazar ist zu wenig

Rodrigo Zalazar trägt nicht nur die Nummer 10 auf dem Rücken – er füllt diese Rolle auch aus. Gern würde er ein Schalker bleiben, mit ihm könnte Schalke im Abstiegsfall aber eine Ablösesumme generieren. Dominick Drexlers Vertrag endet. Aktuell ist der Stand: Zalazar – sonst nichts. Ein bisschen wenig.

Außenstürmer: Churlinov soll zurückkehren

Für die Rechtsaußen-Position sind aktuell Darko Churlinov (soll vom FC Burnley kommen) und Sōichirō Kōzuki vorgesehen. Und links? Marius Bülter (2024) steht noch unter Vertrag, Tim Skarke (ausgeliehen von Union Berlin) wäre wohl nur im Falle des Klassenerhalts finanzierbar, Mohr ist eine Notlösung. Fazit: Links offensiv drückt der Schuh.

Mittelstürmer: Fragezeichen bei Simon Terodde

Marvin Pieringer kehrt aus Paderborn zurück. Sebastian Polter und Kenan Karaman stehen unter Vertrag, Michael Frey könnte gekauft werden. Und Simon Terodde? Der Vertrag des 35-Jährigen endet, und nur im Abstiegsfall wäre ein neues Vertragsangebot logisch. Fazit: Optimal ist alles nicht.