Gelsenkirchen. . Seit einem Monat ist das Transfer-Fenster jetzt geschlossen. Doch wie haben sich die Neuen auf Schalke bislang geschlagen. Das Transfer-Fazit.
Einen ganz wichtigen Spieler haben die Fans von Schalke 04 am Dienstagmittag auf dem Trainingsplatz vermisst: Moritz Jenz, den neuen Abwehr-Stabilisator der Königsblauen. Große Sorgen muss sich am Berger Feld allerdings niemand um den Innenverteidiger machen, denn er pausierte nur aus Vorsichtsgründen. Für das Straßenbahn-Derby beim VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wird der 23-Jährige wieder zur Verfügung stehen.
Für die Schalker ist das enorm wichtig, denn nur wenige Wochen nachdem Jenz vom FC Lorient ausgeliehen wurde, ist er in Gelsenkirchen schon nicht mehr wegzudenken. Seit Jenz da ist, ist die in der Hinrunde so wacklige S04-Abwehr plötzlich stabil. In den fünf Partien mit dem gebürtigen Berliner in der Anfangsformation kassierte Schalke nur ein Gegentor und blieb ohne Niederlage. „Mo macht einen phänomenalen Job“, schwärmt auch Torwart Ralf Fährmann von Schalkes neuem Verteidiger.
Moritz Jenz ist damit ein Transfer Volltreffer von Sportvorstand Peter Knäbel und seinem Team – rund um Chefscout André Hechelmann und Sportreferent René Grotus.
Doch wie schlagen sich die anderen fünf externen Winter-Neuzugänge? Einen Monat nach der Schließung des Transferfensters zieht die WAZ eine erste Bilanz.
Der Malocher-Fußball von Michael Frey passt zu Schalke 04
Auf dem Weg zu einer Verstärkung ist auch Stürmer Michael Frey. Der 28 Jahre alte Schweizer wurde bis Saisonende von Royal Antwerpen aus Belgien ausgeliehen – und Woche für Woche fügt sich Frey auf Schalke immer besser ein. Dreimal bekam er in der Startelf zuletzt den Vorzug vor Aufstiegsheld Simon Terodde.
Überzeugen kann er dabei vor allem mit seiner Einsatzbereitschaft. Gegen den Ball ist Frey extrem fleißig. Immer wieder läuft er seine Gegenspieler an – dabei wirkt er agiler als Routinier Terodde. Mit seinem Malocher-Fußball passt er gut ins Team von Trainer Thomas Reis. Noch allerdings fehlt Frey das nötige Glück im Abschluss. Auf sein erstes Tor für Schalke wartet er nach sieben Ligaspielen noch immer. Ein kleiner Trost: Zwei der drei S04-Treffer im Jahr 2023 konnte Frey vorbereiten.
Tim Skarke kann bislang nur in Ansätzen überzeugen
Noch ohne Torbeteiligung ist hingegen Tim Skarke (26, ausgeliehen von Union Berlin). Dank seines guten Tempos hat der offensive Flügelspieler zwar in Ansätzen schon gezeigt, dass er eine Verstärkung für die Schalker Mannschaft sein kann, doch an vielen gefährlichen Aktionen war der gebürtige Heidenheimer noch nicht beteiligt. Die hohen Erwartungen an ihn konnte er noch nicht ganz erfüllen.
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Dass Skarke bei Union Berlin kaum Spielpraxis sammelte, war ihm zeitweise noch anzusehen. Bitter ist zudem: Mit einer Fußverletzung fällt der 26-Jährige derzeit aus. Auch das Derby in Bochum wird er verpassen.
Schalkes Linksverteidiger Jere Uronen hat Bundesliga-Format
Gleiches gilt für Jere Uronen. Die Winter-Leihgabe von Stade Rennes plagt sich mit Adduktorenbeschwerden und verpasste schon den 2:1-Sieg gegen Stuttgart – dabei war er unter Thomas Reis zuvor noch als Linksverteidiger gesetzt. Vor allem gegen den Ball machte es der finnische Nationalspieler in seinen Einsätzen ordentlich. Bundesliga-Format hat Uronen allemal – der Leih-Transfer des 28-Jährigen hat sich bislang zweifellos ausgezahlt.
Noch nicht so ganz rentiert haben sich bislang aber die Transfers von Eder Balanta (30, ausgeliehen vom FC Brügge) und Niklas Tauer (22, ausgeliehen von Mainz 05). Der Kolumbianer Balanta spielte bislang erst zweimal für Schalke und fiel im defensiven Mittelfeld vor allem mit aggressiver Spielweise auf. Eine echte Verstärkung ist er jedoch noch nicht.
Tauer ist noch gar nicht auf Schalke angekommen. Das liegt vor allem am Verletzungspech des defensiven Mittelfeldspielers. Der 22-Jährige wartet noch immer auf seinen ersten Einsatz für die Profis, doch nun scheint Licht am Ende des Tunnels zu sein. Am vergangenen Wochenende sammelte Tauer immerhin in Schalkes U23 bei der 1:4-Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen Spielpraxis.
Fazit: Auch ohne einen Sportdirektor (der Posten von Rouven Schröder ist noch nicht nachbesetzt) hat Schalke im Winter-Transferfenster gut gearbeitet. Moritz Jenz ist die erhoffte Soforthilfe und auch Michael Frey ist auf dem Weg dorthin. Selbst Tim Skarke, Eder Balanta und Jere Uronen haben die Kader-Optionen für Trainer Thomas Reis deutlich erweitert – gleiches gilt für Soichiro Kozuki (22), der aus der eigenen U23 befördert wurde. Bei Niklas Tauer ist eine Bewertung wegen seiner Verletzung nicht möglich.