Gelsenkirchen. Mit etwas mehr Spielglück hätte Schalke gegen Wolfsburg gewinnen können. Eigentlich helfen den Königsblauen nur Siege weiter. Ein Kommentar.

Große Emotionen lieferte auch dieser Freitagabend auf Schalke zuverlässig: Großes Entsetzen, als der Video-Assistent den Gästen aus Wolfsburg einen Elfmeter bescherte, großer Jubel, als der am Pfosten landete. Noch einmal viel, viel lauterer Jubel, als der Ball tatsächlich einmal wieder im gegnerischen Tor gelandet war – und noch größeres Entsetzen, als der VAR einmal mehr den Spielverderber gab. Und, ach ja, ein vom Linienrichter wegen Abseits aberkanntes Schalker Tor hatten wir auch noch, spätestens da nahm der Abend tragische Züge an.

Aber Schalke lebt, das könnte man als Überschrift zumindest über dieses Spiel setzen, wenn man es isoliert betrachten würde. Im dritten Spiel in Serie hätte Königsblau mit etwas mehr Spielglück gewinnen können. Wie schon Köln und Mönchengladbach zog man auch Wolfsburg erfolgreich auf das eigene Niveau hinunter, indem man kämpfte, biss und kratzte, geschlossen und stabil verteidigte und fast jeden umkämpften Ball einsammelte.

Schalke scheint das Toreschießen verlernt zu haben

Essenzieller Teil des Fußballspiels bleibt aber das Toreschießen, und das scheinen die Schalker gründlich verlernt zu haben. Da hilft es wenig, dass man den Gegner nun immer wieder torlos hält. Natürlich, Unentschieden fühlen sich schöner an als Niederlagen, mit 34 Unentschieden könnte man vermutlich die Klasse halten. Dann hätte man aber deutlich früher damit anfangen müssen. Eigentlich helfen nur Siege weiter.

Also ja, Schalke lebt, Schalke ist stabilisiert. Nur leider wurde der Patient erst stabilisiert, als er längst auf der Intensivstation lag. Und so bleibt weiter äußerst fraglich, ob es am Ende zum sportlichen Überleben reicht.